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„Black Panther 2“-Star Florence Kasumba über Trauer um Chadwick Boseman – „Unheimlich schwierig zu spielen“

Im Exklusiv-Interview spricht Florence Kasumba („Black Panther: Wakanda Forever“) über den neuen Marvel-Film und den Tod von Chadwick Boseman.

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© IMAGO / Everett Collection

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Auf den Mega-Erfolg von Marvels „Black Panther“ (2018) folgte zwei Jahre später der Schock: Hauptdarsteller Chadwick Boseman (†43) starb an einer Darmkrebs-Erkrankung, die der Schauspieler nie öffentlich gemacht hat. Die Fortsetzung „Wakanda Forever“ (ab 9. November im Kino) lässt den „Black Panther“ alias T’Challa den Filmtod sterben und konzentriert sich auf die Hinterbliebenen, die das Königreich Wakanda gegen eine neue Gefahr verteidigen müssen.

Mittendrin im neuesten Marvel-Spektakel: Florence Kasumba. Die 46-Jährige ist in Essen aufgewachsen, stand für mehrere Disney-Musicals auf der Bühne. Das deutsche TV-Publikum kennt sie aus der RTL-Serie „Deutschland 86“ und als Partnerin von Maria Furtwängler im Göttinger „Tatort“ (NDR). Doch seit 2016 ist Kasumba auch Teil des Marvel Cinematic Universe – und verkörpert nun zum mittlerweile fünften Mal den Charakter Ayo, eine Kriegerin in der königlichen Leibwache von Wakanda.

DER WESTEN hat zum Kinostart von „Wakanda Forever“ exklusiv mit Florence Kasumba über den Film und die Dreharbeiten gesprochen.

„Black Panther 2“-Star Florence Kasumba im Interview

DER WESTEN: Florence Kasumba, herzlichen Glückwunsch zu „Black Panther: Wakanda Forever“. Der Blockbuster wird sehr wahrscheinlich einer der erfolgreichsten Filme des Jahres werden – und Sie sind mittendrin. Was bedeutet es Ihnen, Teil dieses gigantischen Marvel-Universums zu sein?

Florence Kasumba: Es macht total Spaß und ich bin froh, dabei sein zu dürfen. Einfach weil ich immer wieder mit diesem tollen Team arbeiten kann, das ich ja jetzt schon seit 2015/16 kenne. Und dazu kommt noch, dass ich mir die anderen Filme auch ganz gerne anschaue. Wir waren im Sommer auf der Comic-Con, wo alle Marvel-Filme vorgestellt wurden, die dieses Jahr herauskommen. Es war schön, als „Team Wakanda“ dort aufzutreten, diesen tollen Film „Black Panther: Wakanda Forever“ vorstellen zu dürfen. Zum ersten Mal darüber sprechen zu können, woran man jetzt ein Jahr lang gearbeitet hat.

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Florence Kasumba (l.) in „Black Panther: Wakanda Forever“ (2022) Foto: © 2022 MARVEL

Das ist ja nun nicht mehr ihr erster Marvel-Auftritt. Fällt Ihnen der Wechsel zwischen kleineren deutschen TV-Produktionen und dem millionenschweren Hollywood-Kosmos mittlerweile noch schwer? Oder ist das schon fast Alltag für Sie?

Ach, das ist für mich immer so wie Kinderbetreuung. Ich fliege da hin und darf da für einen langen Zeitraum Superheldin spielen. Wie Fasching das ganze Jahr. Es macht enorm Spaß.

Nach Tod von Chadwick Boseman – Kasumba: „Stand unter Schock“

Nun liegt über diesem Film aber traurigerweise auch ein großer Schatten nach dem Tod von Chadwick Boseman (†43). Wie hat diese Tragödie Ihre Herangehensweise an die Fortsetzung beeinflusst?

Es war schwierig. Als Chad im August 2020 gestorben ist, war ich gerade bei einem Dreh. Ich habe das damals noch gar nicht wirklich verstanden. Ich stand auch ein bisschen unter Schock, weil ich bei der anderen Produktion funktionieren musste und trotzdem diese Trauer empfunden habe. Und ich konnte ja auch mit keinem darüber sprechen. Aber das Schöne war, dass die Produktion sich sofort gemeldet hat und gefragt hat: „Was brauchst du, Flo? Können wir dir irgendwie helfen?“

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Chadwick Boseman (l.) und Florence Kasumba in „Black Panther“ (2018) Foto: IMAGO / Everett Collection

Als wir 2021 dann als Team zusammengekommen sind, dürften wir seine letzte Ruhestätte besuchen – wir sind gemeinsam dorthin geflogen und konnten uns verabschieden. Und das hat unheimlich geholfen. So konnte man dann frisch in den Dreh gehen.

Das heißt natürlich nicht, dass es leicht war. Die Szenen in weiß waren unheimlich schwierig zu spielen, weil dort vermischt sich die Realität mit dem, was wir im Endeffekt kreieren. Aber letztendlich bin ich ja keine Maschine. Und ich hatte auch Kollegen und Kolleginnen um mich herum, die genauso empfinden wie ich. Und da konnte man sich gegenseitig unterstützen.

Welche bleibenden Erinnerungen verbinden Sie mit Chadwick?

Ich habe superviele schöne Erinnerungen. Das hat das Ganze auch leichter gemacht. Ich hatte unheimlich viel Respekt vor seiner Leistung. Ich bin im November 2016 in die Staaten geflogen und hatte dort ein zweimonatiges Trainings-Bootcamp für den gesamten Cast. Niemand wusste über Chads Gesundheitszustand Bescheid. Da war jemand, der genauso funktionierte wie alle anderen auch – aber so krank war. Er hat allerdings nie gejammert. Da denkt man sich im Nachhinein natürlich: „Wow!“


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Ich glaube, das war auch der Grund, weshalb ich sofort gesagt habe, es geht jetzt hier gar nicht mehr um mich und um meine Vita. Es geht darum, das, was man im ersten Teil aufgebaut hat, jetzt weiterzuspielen. Die Figuren weiterzuspielen. Dem Publikum einfach eine tolle Geschichte zu erzählen. 

„Black Panther 2“ mit Florence Kasumba ab 9.11. im Kino

Dann reden wir nun darüber, wie es weiter geht. Auch mit Ihrem Charakter Ayo. Wo steht sie in „Wakanda Forever“ und was kommt in diesem Film auf sie zu?

Ayo muss auch mit dem Tod ihres Königs umgehen und gleichzeitig gibt es diese große Gefahr. Und letztendlich müssen sie und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen sich zusammentun und ihre Verbündeten zusammenrufen, um gegen diese neue Gefahr anzukämpfen. 

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Florence Kasumba bei der Premiere des Kinofilms „Black Panther: Wakanda Forever“ in London. Foto: IMAGO / Future Image

Marvel setzt bei seinen Filmen häufig auf eine hohe Geheimhaltungsstufe. Überraschungen für die Fans sollen vor Kinostart keinesfalls durchsickern. Wie schwer ist es, monatelang an einem solchen Film zu arbeiten – und niemandem etwas erzählen zu dürfen?

Ach, das ist ganz okay für mich. Ich komme ja vom Musical und habe schon Anfang der 2000er Disney-Shows gemacht. Und das ist ja damals schon so gewesen am Anfang meiner Karriere, dass man für etwas besetzt wurde und einfach mal nicht darüber sprechen dürfte. Wenn mich also heute jemand fragt „Wie geht es weiter?“, da hab ich kein Problem zu sagen „Du, einfach mal schauen.“