„Wir leben derzeit von Hartz 4, weil ich die Zeit brauche, um meine Rap-Karriere voranzubringen, um meine Familie finanziell abzusichern. Ich möchte für andere nicht mehr arbeiten gehen, weil ich mein Leben selbst in die Hand nehmen möchte.“ Es sind deutliche Worte, die „Hartz 4“(heute: Bürgergeld)-Empfänger Archii aus Berlin zu Beginn der neuen Folge „Armes Deutschland“ findet.
Dem Bürgergeld-Empfänger, seiner Ehefrau Angelina und den vier Kindern bleiben rund 1.620 Euro im Monat zu leben. Gar nicht mal schlecht dafür, dass der Berliner eigentlich nichts tut und gerne mal bis mittags schläft.
Bürgergeld-Empfänger will sich den Buckel nicht mehr krumm machen
Seit zehn Jahren etwa, berichtet Ehefrau Angelina, lebt die Familie mit Unterstützung vom Amt. Seit zwölf Jahren sind die 29-Jährige und ihr Archii ein Paar. Zwar habe ihr 37-jähriger Partner schon gearbeitet, seit zwei Jahren jedoch ist er nun ohne Job.
Ein Zustand, der den Hobby-Rapper gar nicht mal so sehr zu stören scheint. So habe er vorher als Kellner gutes Geld verdient, durch Steuer, Miete und derlei Dinge würde aber etwa die Hälfte des Geldes verloren gehen.
„Ich mache mir den Buckel nicht mehr krumm. Nicht mehr für jemand anderes, sondern nur noch für mich und für meine Familie“, so der Arbeitslose. Ihm gehe es nur um seine Familie, gute Leute um sich herum und gutes Essen, findet der 37-Jährige. Ein schöner Gedanke, nur dass nun andere für ihn aufkommen müssen.
Bürgergeld-Empfänger braucht Zeit für seine Kinder
Das jedoch scheint dem Rapper egal. „Ehrlich gesagt, hätte ich im Moment gar nicht die Möglichkeit, in Vollzeit arbeiten zu gehen, das liegt aber daran, dass die drei kleinsten Kinder viel Aufmerksamkeit brauchen. Das kann ich meiner Frau nicht antun. Da braucht man viel Geduld und viel Kraft“, so Archii. Dass andere Eltern das auch schaffen, scheint für ihn nicht zu gelten.
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In die Kindertagesstätte gehen die Kids nicht mehr, es habe Stress gegeben, heißt es in der RTL-Zwei-Dokuserie kryptisch. Doch der 37-Jährige zeigt sich auch selbstkritisch. Ihr Leben sei ungeordnet, gesteht Archii, niemand wisse, was in den kommenden Stunden passiere. Bedeutet aber auch: Schon die drei- und vierjährigen Söhne des Paares bestimmen selbst, wann sie Videospiele zocken möchten oder auf dem Handy daddeln. Gut für die Entwicklung der Kinder ist das sicher nicht. Sie haben aber auch kein geeignetes Vorbild.
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„Manche Leute tauschen Zeit gegen Geld. Die gehen ihr Leben lang, ein Drittel ihres Tages Minimum, vielleicht sogar noch mehr … geben die auf, für eine Summe. Die verkaufen sich. Die verkaufen ihre Seele meiner Meinung nach. Die werfen ihr Leben weg. Die sind nichts anderes als eine Maschine, die jemand anderes bereichert“, so der Rapper. Dass er derjenige ist, der sich dadurch bereichert, scheint ihn nicht zu stören.