Es ist fast schon ein wenig traurig zu sehen, mit welch wenig Motivation der Bürgergeld-Empfänger Jan durchs Leben geht. Gerade erst 25 Jahre alt geworden, fristet der Hertener sein Dasein auf der Couch seiner Mutter Sandra. Problem: Er könnte nun zwar ausziehen, allerdings lässt die Rückmeldung des Jobcenters noch auf sich warten. Bedeutet: Eine Grundausstattung wurde noch nicht bewilligt, und auch die Mietübernahme für die Wohnung, die Jan kurzerhand angemietet hatte, ist noch nicht fix. Problem also: Jan hat eine Wohnung, die ist jedoch nicht eingerichtet und wird auch nicht bezahlt.
Nicht unbedingt gute Voraussetzungen. Doch statt sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen, legt der Bürgergeld-Empfänger lieber seine Hände in den Schoss und harrt der Dinge die da kommen (oder eben auch nicht). Denn bevor er sich selbst Arbeit sucht, „bleibe ich lieber hier sitzen“, so der 25-Jährige.
Bürgergeld-Empfänger mag nicht arbeiten
Dennoch: Nur herumliegen geht auch nicht und so nehmen seine 55-jährige Mutter Sandra und er nun das Projekt Garten in Angriff. „Garten ist eigentlich schon ganz schön. Vor allem in der Sommerzeit“, schwärmt Jan vom Erholungsort im Grünen. Blöd nur, dass das Eiland, also der Gemeinschaftsgarten des Mehrfamilienhauses, mittlerweile etwas verwildert ist.
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Es braucht also ein wenig Muskelkraft, um das Naherholungsgebiet wieder auf Vordermann zu bringen. „Der Garten ist ein Gemeinschaftsgarten. Der Garten gehört aber eigentlich uns, weil ja keine Nachbarn da sind, die den Garten nutzen“, beschreibt Sandra die Situation. Und so bewaffnete sich das Mutter-Sohn-Duo mit Schaufel und Besen, um ein wenig Ordnung zu schaffen.
Alles Wissenswerte zum Bürgergeld
Es wird sich lohnen, denn, so Sandra, „der Garten ist schön, man kann sitzen, man kann, wenn die Sonne rauskommt, sich schön bräunen, dann braucht man kein Solarium, da steht ein Pool, dann kann man sich schön abkühlen. Man kann mit Freunden zusammensitzen, man kann grillen, man muss nicht hier in der Wohnung sitzen, man muss ja auch ein bisschen Spaß haben in der Freizeit.“ Und davon haben die beiden schließlich mehr als genug. Oder wie es Sandra so nett ausdrückt: „Arbeiten wäre auch ganz schön, aber im Garten sitzen macht noch mehr Spaß.“
RTL Zwei zeigt die neuen Folgen „Armes Deutschland“ stets dienstags um 20.15 Uhr. Wichtig zu betonen: Fälle wie die von Jan und Sandra sind die Ausnahme. Die meisten Bürgergeld-Empfänger wollen schnellstmöglich zurück in den Arbeitsmarkt.