Es war der Abend des BVB. Am Samstag spielte Borussia Dortmund gegen das Starensemble von Real Madrid um den größten Titel, den der europäische Vereinsfußball zu bieten hat: Die Champions League. Leider scheiterte der BVB an viel Pech, einer extrem unglücklichen Entscheidung und am Ende wohl auch an fehlender Kaltschnäuzigkeit. Nichts desto trotz schaute ganz Deutschland auf die Schwarz-gelben aus Dortmund. Und sorgten dafür, dass alle anderen Sendungen hintenanstanden. Dabei hatte die ARD mit einer Charlotte-Link-Verfilmung einen durchaus respektable Krimi-Konkurrenten ins Rennen geschickt.
Zeigte die ARD doch beide Teile der Verfilmung von „Charlotte Link – Die Suche“ hintereinander. Darin ging es um das Verschwinden der 14-jährigen Hannah Caswell. Lange bleibt das Mädchen vermisst. Als zwei Jahre später eine Leiche (nicht Hannah) gefunden wird, geht die Angst vor einem psychopatischen Hochmoor-Killer um. Ein spannender Stoff, den die ARD da bietet, jedoch scheinbar nichts gegen den Krimi im Wembley-Stadion – den wollten die Zuschauer nämlich ganz offensichtlich lieber sehen.
Champions-League-Finale stärker als Charlotte Link
So spreche die Zahlen, die das Branchenmagazin „DWDL“ am Sonntagmorgen (2. Juni) veröffentlichte eine deutliche Sprache. Durchschnittlich 12,35 Millionen Menschen sahen die tragische Niederlage des BVB im ZDF. Eine grandiose Quote von 47,7 Prozent im Gesamtpublikum. Den ersten Teil der Charlotte-Link-Verfilmung schalteten dagegen 3,43 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein (ein Marktanteil von 13,6 Prozent), den zweiten immerhin noch 3,17 Millionen, und damit 12,7 Prozent.
Noch deutlicher wurde es jedoch bei den 14- bis 49-Jährigen Zuschauerinnen und Zuschauern. 4,37 Millionen Menschen schalteten das Champions-League-Finale ein. Eine grandiose Quote von 66,5 Prozent. Zum Vergleich: Den ersten Teil der Link-Verfilmung guckten 0,19 Millionen Menschen – ein Marktanteil von 3,4 Prozent.