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Dieter Nuhr über Jan Josef Liefers' „Alles dichtmachen“-Aktion: „Bisschen naiv“

Dieter Nuhr über Jan Josef Liefers' „Alles dichtmachen“-Aktion: „Bisschen naiv“

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Kabarettist Dieter Nuhr. Foto: IMAGO / Stefan Schmidbauer

Die „Alles dichtmachen“-Aktion hat inzwischen auch Dieter Nuhr erreicht.

Die Videos aus der Reihe „Alles dicht machen“ von mehr als 50 bekannten deutschen Schauspielern waren ein großes Thema in den vergangenen Tagen. Prominente wie Jan Josef Liefers (56), Richy Müller (65), Ulrich Tukur (63) oder Heike Makatsch (49) haben in mehr als 50 Videos zum Teil harsche Kritik an der aktuellen Corona-Politik in Deutschland geübt. Und das auf überspitzte, ironische Weise.

Viele Menschen sind froh darüber, dass bekannte Größen aus Film und Theater Stellung bezogen haben. Andere wiederum halten die Videos für pietätlos und überzogen. Jetzt hat sich auch Dieter Nuhr zu den Videos geäußert – und das überraschend klar!

Dieter Nuhr ledert überraschend gegen Jan-Joseph Liefers: „Bisschen naiv“

Der „Welt“ sagt Nuhr, dass das Video von Liefers das erste gewesen ist, was er sich anschaute. Er finde nicht, dass „die Videos der Diskussion etwas Neues hinzufügen konnten. Eine Diskussion, die doch längst mit allen Argumenten von allen Seiten geführt wurde, auf so simple Art zu reduzieren, fand ich auch ein bisschen naiv.“ Der Kabarettist weiter: „Das einseitige und argumentfreie Kritisieren von Einschränkungen in Pandemiezeiten ist mir zu wenig.“

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Das ist Dieter Nuhr:

  • am 29. Oktober 1960 in Wesel (NRW) geboren
  • Kabarettist, Komiker, Autor, Fotograf und TV-Moderator
  • war Gründungsmitglied der Grünen, bezeichnet sich selbst aber heute als parteilos
  • gewann 2014 den „Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache“
  • setzt sich als einer der wenigen deutschen Kabarettisten satirisch mit dem Islam auseinander
  • kritisiert die Forderungen von Greta Thunberg und „Fridays for Future“ als „unerfüllbar“

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Vom Standpunkt der Satire seien die Videos für Nuhr zudem zu ideenlos gewesen: „Wenn es Satire sein sollte, war es zu wenig lustig oder geistreich. Gelacht habe ich jedenfalls nicht.“

Trotz aller Kritik: Nuhr hält Verurteilung der Videos für „hysterisch“

Dennoch springt er in einer Sache seinen Kollegen bei. Nuhr in „Welt“ über die scharfe Kritik an den Schauspielern nach der Aktion: „Gleichzeitig ist aber auch die Kritik an den Videos größtenteils überzogen und hysterisch, weil sie völlig unberechtigt die Etiketten ‚rechts‘ und ‚Querdenker‘ verwendet.“

Es gebe durchaus gute Gründe, als Kulturschaffender Kritik an der deutschen Corona-Politik zu üben.

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Außerdem würde ihn stören, dass Kritiker der Corona-Politik häufig als „rechts“ betitelt würden. Nuhr: „Dass der Politik nach einem Jahr Pandemie immer noch nichts anderes einfällt als undifferenzierte Ausgangssperren und Kontaktverbote ohne Berücksichtigung beispielsweise der Erkenntnisse von Aerosolforschern, darf man doch wohl noch kritisieren, ohne als Rechter etikettiert zu werden.“

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Bleibt zu hoffen, dass das Coronavirus bald einigermaßen in den Griff bekommen wird, sodass Künstler endlich wieder ihrer eigentlichen Leidenschaft nachgehen können. (mg)

Auch „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers hat sich Jan Josef Liefers vorgeknöpft. Seine Reaktion liest du hier.