Auf ihr Statement hatten die Fans lange gewartet. Doch als es dann endlich da war, ebbte die Kritik nicht ab. Ganz im Gegenteil. Am Mittwoch hatten sich „Die Toten Hosen“ auf ihrem Instagramprofil erstmals zu der Pantera-Problematik geäußert.
Wir erinnern uns: Zuletzt war rund um die Festivals „Rock am Ring“ und „Rock im Park“, bei denen auch „Die Toten Hosen“ auftreten sollen, ein Streit ausgebrochen. Der Veranstalter hatte die Band Pantera eingeladen. Deren Leadsänger Phil Anselmo war jedoch wegen diverser rechter Äußerungen und Gesten in die Kritik geraten. Der Tenor war klar: Keine Rechten bei „Rock am Ring“.
Doch die Festival-Veranstalter zogen keinerlei Konsequenzen. In einem Statement hieß es: „In mehreren Gesprächen wurde uns glaubwürdig versichert, dass Phil Anselmos Verhalten von 2016 in keinem Fall die Ansichten der Band widerspiegelt und er sein Auftreten aufrichtig und tief bereut. Phil Anselmo hat sich mehrfach öffentlich für sein Verhalten und seine Aussagen entschuldigt.“
Die Fans der „Toten Hosen“ sind enttäuscht
Doch wie würden die Hosen rund um Frontmann Campino reagieren? Schließlich steht die Band wie kaum eine andere in Deutschland für den Kampf gegen Rassismus und Nationalismus. Auf Instagram veröffentlichte die Band ein Statement, in dem es hieß, dass man die Situation als „kompliziert und unglücklich“ empfinde, Phil Anselmo aber nie begegnet sei und deshalb auch keine konkreten Aussagen zu seiner Gesinnung machen könne.
Ein No-Go für viele Fans, die nun auf Instagram ihrer Enttäuschung Luft machen. „Danke für euer Statement, man merkt richtig, wie ihr euch gewunden habt, zwischen gar nichts machen und gar nichts machen, aber andeuten, dass man das jetzt irgendwie alles nicht soooo toll findet. Aktivisten freuen sich über den verbalen warmen Händedruck – das ist so, als würde man Black Lives Matter mit diesen Ausschneide-Coupons von McDonald‘s unterstützen“, schreibt beispielsweise eine Followerin bei Instagram.
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Ein weiterer Follower ergänzt: „Ihr habt sehr wohl Einfluss auf das Line-Up. Ihr hättet nämlich auch entscheiden können, dass ihr selbst neben rechten Bands (und Fans) nicht spielen wollt. Ihr habt euch dagegen entschieden und stellt euch damit absolut nicht ‚in den Weg‘. Diese Situation ist nicht ‚unglücklich‘, sondern ziemlich eindeutig und vor allem eine reale Gefahr für viele Menschen, die unter rassistischer Gewalt leiden müssen.“ Und ein Dritter schreibt beispielsweise kurz und knapp: „Das ist jetzt schwach.“
Nachtrag: Die Veranstalter von „Rock am Ring“ haben am Montag (23. Januar) bekanntgegeben, dass die Band Pantera nicht auf dem Festival auftreten werde.