Es ist kein Geheimnis, dass die Gewinnchancen für Deutschland nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut 2010 beim ESC in Oslo stark gesunken sind. 2022 belegte Deutschland wieder mal mit sechs Punkten den letzten Platz bei der Abstimmung. Und das, obwohl Malik Harris zuvor noch als Hoffnungsträger deklariert und sein Song im Radio fleißig gespielt wurde.
Es stellt sich die Frage: Was ist nötig, um am Ende vielleicht doch noch mit einem Sieg nach Hause zu kommen? Eine, die sich mit dem Gewinnen bestens auskennt, ist Conchita Wurst alias Tom Neuwirth. Vier Jahre nach Lenas Sieg schaffte sie es beim ESC in Kopenhagen auf Platz 1. Im Interview mit dieser Redaktion macht sie den Verantwortlichen in Deutschland jetzt eine klare Ansage und zeigt Wege auf, mit denen ein Sieg plötzlich wieder greifbar scheint.
ESC-Star glaubt Grund für Platzierung zu kennen
Aufsehen erregte beim diesjährigen Vorentscheid vor allem einer: Ikke Hüftgold. Der Ballermann-Sänger wollte mit seinem Partyschlager-Song nach Liverpool fahren, musste sich am Ende allerdings gegen „Lord of the Lost“ geschlagen geben. Seine Niederlage sorgte im Nachgang dann aber nochmal für ordentlich Wirbel (hier mehr dazu).
Eins muss man ihm allerdings lassen: Anders als seine Vorgänger war er als Teilnehmer allemal. Dabei muss es nicht immer unbedingt Partyschlager sein, um erfolgreich zu sein, wie Conchita Wurst jetzt sagt. Wichtig ist vor allem, wie sich die Verantwortlichen verhalten, die entscheiden, wer sich dem Voting überhaupt erst stellen darf.
„In der Vorauswahl schon mal ein bisschen mehr Vertrauen, mehr in die Szene zu gehen. Sich damit auseinandersetzen, was musikalisch gerade passiert. Ich unterstelle jetzt mal den Verantwortlichen, dass sie das nicht wirklich tun“, so Conchita Wurst im Interview mit dieser Redaktion.
Conchita Wurst macht konkreten Vorschlag
Es ist eine deutliche Ansage gegen die bisherige Handlungsweise. „Ich finde, man könnte ein bisschen mehr in die Tiefe gehen. Es gibt so viele Newcomer und Newcomerinnen, die so großartige Musik machen, die einen wundervollen Job machen würden.“
Mehr News:
Dann wird sie nochmal konkret und sagt: „Einfach mehr Mut und weniger auf etwas setzen, das in der Vergangenheit mal funktioniert hat. Mal etwas Individuelles zu finden, das neu und authentisch ist. Und ich glaube, das habt ihr dieses Jahr. Ich finde, ihr habt einen extrem authentischen Act dieses Jahr.“
Übrigens: Conchita Wurst ist nicht nur als Sängerin erfolgreich, sondern präsentiert am 2. und 9. Juni ab 23.30 Uhr im ZDF auch die zweite Staffel ihrer eigenen Show „Music Impossible“, bei der Mickie Krause und Tom Gaebel sowie Sarah Engels und Jennifer Weist sich an den Sound des jeweils anderen wagen. In der Mediathek ist das Format bereits ab dem 20. Mai abrufbar.