Seit Jahren werden in der RTL2-Reality-Doku „Hartz und herzlich“ Menschen begleitet, die unter anderem von Bürgergeld oder anderen staatlichen Hilfen leben. Während einige „Hart und herzlich“-Protagonisten ihr Schicksal selbst gewählt haben und schlicht keine Lust haben, sich einen Job zu suchen, gibt es aber auch andere, die wenig für ihr Los können.
Einer von ihnen ist Thorsten. In einer Folge „Hartz und herzlich“ in Rostock möchte der 60-Jährige einige Dinge klarstellen, die ihn an den RTL2-Zuschauern stören.
„Hartz und herzlich“-Protagonist bittet um mehr Verständnis
Thorsten wird von den RTL2-Kameras begleitet, während er sich morgens für seine ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender eines Vereins für Suchtkranke fertig macht. Ihm liegt etwas auf dem Herzen, was die „Hartz und herzlich“-Zuschauer betrifft.
So habe der 60-Jährige bisher fast nur positive Rückmeldungen erhalten – „außer einer einzigen dummen Bemerkung, die mir aber zu denken gegeben hat, wie Zuschauer uns wahrscheinlich wahrnehmen“, erklärt er. „Sie nehmen uns wahr als ‚Bürgergeld-Schmarotzer‘, ohne zum Beispiel zu fragen, ob ich überhaupt ein Bürgergeld-Empfänger bin.“
Der Frührentner, der schon zwei Schlaganfälle verkraften musste, bekommt nämlich gar kein Bürgergeld. „Vielleicht sollte man sich die Sendung mit klaren Augen und Verstand angucken und nicht zu voreilig über Menschen urteilen. Es gehört ja auch was dazu, sich im Fernsehen zu präsentieren“, stellt Thorsten klar.
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„Hartz und herzlich“-Kritik: „Bloß nicht über sich selber nachdenken“
Generell würde sich Thorsten wünschen, dass nicht allzu schnell über andere Menschen geurteilt werde. Er selbst ist seit sechs Jahren bei „Hartz und herzlich“ dabei, hat auch Kontakt zu anderen Protagonisten. „Es gibt gibt Leute in der Sendung, die haben vielleicht kein dickes Auto, aber die haben was im Leben geschafft“ – wie zum Beispiel Kinder großgezogen.
Für Menschen, die nicht arbeiten wollen, hat der 60-Jährige ebenfalls kein Verständnis, „das ist klar“. Jedoch gibt es auch viele andere Beispiele und Geschichten. Die RTL2-Zuschauer sollten sich deshalb hinterfragen, warum sie so schnell „über andere Leute herziehen“. Vielleicht „um bl0ß nicht über sich selbst“ nachdenken zu müssen, kritisiert Thorsten abschließend.