„Wir müssen uns von unserer politisch korrektesten, von unserer wokesten Seite zeigen.“ Allein dieser Satz dürfte reichen, um manchen die Zornesröte ins Gesicht zu treiben. Und genau mit dieser Thematik spielt der Kinofilm „Alter weißer Mann“, der seit Donnerstag (31. Oktober 2024) in den Kinos zu sehen ist.
Jan Josef Liefers spielt darin Heinz Hellmich, den Marketing-Chef der „Fernfunk AG“. Einen Mann, der mit der Zeit geht – denkt er zumindest. Als er jedoch mit einem Werbeplakat einen Shitstorm auslöst, muss er sich selbst hinterfragen.
„Alter weißer Mann“ mit Jan Josef Liefers im Kino
Was dabei herauskommt, ist ein Film, der mit allen gängigen Klischees spielt. Was darf man noch sagen? Was darf man fragen? Welche – vor einigen Jahren noch normalen – Aussagen sind heutzutage verpönt oder gar rassistisch?
++ Jan Josef Liefers: „Tatort“-Star rettet ihm das Leben ++
Es ist ein Film, der das Potenzial hat, das Land zu spalten. Auf der einen Seite die, die sich dem neuen Zeitgeist zugehörig fühlen, auf der anderen Seite die, die am Altbewährten festhalten wollen und sich dem Neuen verschließen.
Liefers selbst spielt den „alten weißen Mann“ in Perfektion, auch, wenn er Zuhause damit niemals durchkäme, wie er im Interview mit der dpa verrät. „In meiner Familie bin ich umgeben von sehr selbstbewussten Frauen. Zu Hause käme ich keine Sekunde ungeschoren davon, wenn ich ernsthaft eine Alte-weiße-Machomann-Attitüde heraushängen ließe“, so der „Tatort„-Star.
Zuschauer sind begeistert
Bei den Fans kommt der Film jedenfalls bislang sehr gut an. „Ein Film, der zeigt, wie multikulturelles und tolerantes Miteinander funktioniert und wie sich dies auch in unserer Sprache niederschlägt. Ich hatte Sorge, dass ‚Alter weißer Mann‘ sich darauf beschränkt, neoterische Sprachmuster zu rechtfertigen und zur Übernahme derer anzuregen. Doch dem ist mit Nichten so. Vielmehr versteht es der Film, zur Debatte über ebensolche Themen anzuregen und darzustellen, dass der Wandel der Sprache auch seine Tücken und Fehler hat. Absolut sehenswert“, heißt es beispielsweise in den Google-Rezensionen zum Film.
Oder: „Ein wirklich sehenswerter Film, der ganz viele Themen unserer Gesellschaft abdeckt. Sehr unterhaltsam und empfehlenswert!“