Der Erfolg gibt einem Recht. In kaum einer Branche ist dieses Prinzip derart präsent wie in der Filmwelt. Kritiken und Zuschauermeinungen sind zwar wichtig, aber lange nicht so bedeutend wie die Einspielergebnisse. Was Geld macht, wird produziert – und zwar so lange, bis die Kinokasse nicht mehr klingelt. Deshalb auch die nicht enden wollende Flut an Neuverfilmungen, Fortsetzungen und Co. – wenn ein Name noch vermarktbar ist, lässt sich Hollywood nicht zweimal bitten.
So auch bei „Jurassic Park“, dem Dino-Kult-Blockbuster von Steven Spielberg aus dem Jahre 1993, bis heute auf Platz 34 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten (~1,1 Milliarden US-Dollar). Es folgten zwei Fortsetzungen (1997, 2001) – und die Nachfolger-Trilogie aus drei „Jurassic World“-Filmen (2015-2022). Und jeder einzelne Film wurde zum Kassenschlager.
>> Die wichtigsten Kino-Starts des Jahres 2024 findest du HIER <<
Kein Wunder, dass bereits das nächste Dino-Abenteuer in der Pipeline steckt. Doch das ist nicht zwingend ein Grund zur Freude… Es stellt sich die Frage: Kann das überhaupt gut gehen?
Neuer „Jurassic World“-Film in der Mache
Als „Jurassic World“ 2015 ins Kino kam, war sich jeder sicher, dass dieser Film Geld machen würde. Die „Jurassic Park“-Fanbase ist schließlich gigantisch. Doch mit einem derartigen Hammer rechnete wohl niemand. Alle Teile der neuen Trilogie gehören zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten:
- „Jurassic World“ (2015): 1,67 Milliarden US-Dollar – Platz 8*
- „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ (2018): 1,3 Milliarden US-Dollar – Platz 21*
- „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ (2022): 1 Milliarde US-Dollar – Platz 54*
(* Platzierung im Ranking der erfolgreichsten Filme aller Zeiten)
Ein Mega-Erfolg für die Universal Studios – und das, obwohl die Filme qualitativ alles andere als überzeugen konnten. Die renommierte Website „RottenTomatoes“ gibt an, wie viele Kritiker einen Film mit 3 von 5 Punkten oder besser bewertet haben. Beim ersten „Jurassic World“ lag der Anteil noch bei starken 71 Prozent – bei Teil 2 waren es schon nur noch 46 Prozent, Teil 3 kam nur noch auf 29 Prozent.
Aber egal – das Geld stimmt ja. Nun wurde angekündigt, dass ein neuer „Jurassic World“-Streifen in Arbeit ist. Regie soll David Leitch führen, der für seine Action-Kracher „Bullet Train“ oder „Deadpool 2“ bekannt ist.
Über die Handlung ist quasi noch nichts bekannt – der „Hollywood Reporter“ will jedoch erfahren haben, dass der Film eine „neue Jurassic-Ära“ einleiten soll. Das deutet darauf hin, dass es kein Wiedersehen mit Chris Pratt, Bryce Dallas Howard und Co. geben wird. 2025 soll der neue Dino-Film dann ins Kino kommen.
So weit, so gut. Doch warum genau besteht hier nun Grund zur Sorge?
Kann das wirklich gut gehen?
Nun – weil die Frage erlaubt sein muss: Was will man den hier noch erzählen? Immer noch eins oben drauf setzen? Das geht quasi gar nicht mehr. Man ist schon vom simplen „Jurassic Park“ in die „Jurassic World“ umgestiegen. Normale Dinosaurier sind zu langweilig – deshalb geht es in allen drei „World“-Filmen um genetisch modifizierte Mutanten-Dinos. Die Original-Besetzung rund um Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum hat man auch schon zurückgeholt. Und im dritten Teil wurde sogar kurzerhand die gesamte Menschheit vor den Plänen größenwahnsinniger Wissenschaftler gerettet.
Auch interessant: Infos zu Kinoerfolgen
Das noch einmal zu toppen, GEHT NICHT! Außer man schickt die Dinosaurier ins All. Oder baut Zeitreisen zurück in die Urzeit ein. Oder irgendeinen sonstigen Schwachsinn. An die Wand gefahren ist die Reihe gefühlt sowieso schon. „Ein neues Zeitalter“ war tatsächlich für viele Fans der Sargnagel in der „Jurassic“-Reihe.
DAS müssen die Macher nun beachten
Das einzige, wie dieses Franchise womöglich noch retten könnte, wäre eine komplette Kehrtwende – und alles wieder eine Nummer kleiner anzugehen. Weniger Charaktere, die den Dinosauriern hilflos ausgeliefert sind.
Ein Raptor, der auf einem Forschungsschiff ausbricht und die Mannschaft terrorisiert, die auf hoher See keinen Fluchtweg haben. Die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, die auf der Dino-Insel überleben müssen. Keep it simple. Kein Action-Spektakel. Macht die Dinos zur furchteinflößenden Bedrohungen – und die menschlichen Charaktere zu glaubwürdigen Figuren, mit denen man mitfühlen kann.
Nur dann hat die Dino-Reihe noch irgendeine Chance…