Es waren schlimme Szenen, die von Sylt aus ans Festland schwappten. Mehrere – mutmaßlich nicht in Armut lebende – junge Menschen sangen zur Melodie des Gigi-d’Agostino-Klassikers „L’Amour Toujours“ Parolen wie „Ausländer raus“. Zeilen, die sonst eher auf Rechtsrock-Konzerten zu hören waren, waren plötzlich auf der Reichen liebster Nordsee-Insel angekommen.
Ein Aufschrei ging durchs Land, der Bundeskanzler meldete sich via Social Media, Volksfeste wie beispielsweise die Münchner Wiesn sprachen sogar ein Festzelt-Verbot für das Lied aus. „L’Amour Toujours“ war plötzlich in aller Munde.
Alex Christensen macht sein „L’Amour Toujours“-Versprechen wahr
Doch schnell kam auch die Frage auf: Wollen wir uns von ein paar Unverbesserlichen das Liedgut rauben lassen? Nein, fand DJ Alex Christensen schon weit vor der Sylt-Sache. Im Interview mit dieser Redaktion sagte der Mann, der das Lied bereits vor Jahren gecovert hatte: „Da könnte ich natürlich im Kreis kotzen. Aber einer Sache müssen wir uns alle bewusst sein: Wir dürfen uns nicht von so einem rechten Schrottgesindel unsere Kultur nehmen lassen. Der Titel heißt ‚L’amour Toujours‘ (Anm. d. Red.: Immer Liebe). Wir können uns das nicht von den Rechten jetzt nehmen lassen und deswegen den Titel nicht mehr spielen.“
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Und Christensen sollte Wort halten. Via Instagram veröffentlichte der 57-Jährige ein Video, das zeigt, wie eine ganze Halle bei seinem Konzert die Melodie des Liedes mitsingt. Einmalige Szenen, die zeigen, dass das Lied einen positiven, einen schönen Hintergrund hat.
Eine Aktion, für die der Musiker im Netz frenetisch gefeiert wird. „Beste Antwort auf diesen ganzen Müll!!!!! Danke, dass du dich nicht verbieten lässt! Wir haben dieses Gedankengut nicht“, heißt es auf der Instagramseite von Alex Christensen. Ein anderer ergänzt: „Danke, Alex, du hast Eier bewiesen.“ Und ein Dritter jubelt: „So wundervoll! Zum ersten Mal von jemandem ein Statement in die richtige Richtung. Musik verbindet!“