Sie waren die deutsche Hoffnung nach all den Jahren des Verlierens. Mit großen Vorschusslorbeeren waren „Lord of the Lost“ zum ESC 2023 nach Liverpool gefahren. Dieses Jahr würde man sich nicht so blamieren, hieß es im Vorfeld. Mit den Jungs aus Hamburg sei sogar ein Platz in den Top-10 möglich, prophezeiten gar einige Experten.
Doch am Ende war alles wieder so, wie man es aus deutscher Sicht schon häufiger miterleben musste. „Lord of the Lost“ belegten mit ihrem Song „Blood and Glitter“ den letzten Platz beim ESC.
„Lord of the Lost“: Rechter Hass nach ESC-Debakel
Ein Debakel sondergleichen. Für die deutschen ESC-Verantwortlichen, aber auch für „Lord of the Lost“ selbst. Hatte Sänger Chris Harms kurz nach dem Finale noch von dem Wettbewerb geschwärmt, hatte von einem Traum gesprochen, der wahr wurde und die vielen Menschen bejubelt, die er und seine Band im Rahmen des ESC kennenlernen durften.
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Doch nach dem Auftritt hagelte es auch viel Hass für die Band. Besonders auf Facebook tummelten sich Rechte unter den Postings der Hamburger. Ein Fakt, der auch „Lord of the Lost“ nicht verborgen blieb.
Auf Telegram schrieb die Band: „Es scheint so, als hätten alle braunblauen ‚Lord of the Lost‘-Hater nun endlich einen gemeinsamen Spielplatz gefunden: Die Kommentarspalte unter diesem Post. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast lustig. Oder umgekehrt.“
Fans feiern „Lord of the Lost“
Die widerwärtigen Kommentare werden wir an dieser Stelle nicht wiedergeben. Wohl aber die vielen positiven Kommentare unter dem Foto, mit dem sich die Band für die Unterstützung bedankt.
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Da heißt es unter anderem: „Mich macht das gerade echt ziemlich traurig! Ich habe viele Jahre keinen ESC mehr geschaut. Dieses Mal nur wegen euch. Aber das war es jetzt für mich. Denn am Ende ist es egal, wer antritt und wie gut dieser ist. Ihr wart großartig.“ Oder: „Ich habe für euch aus Frankreich gevotet und ich habe euren Auftritt geliebt. Es war einfach toll. Ihr hättet ein besseres Juryurteil verdient gehabt. Ich kenne euch schon seit 2012 und ihr habt keine Idee, wie oft mir eure Lieder schon durch harte Zeiten geholfen haben.“
Nach dem desaströsen Abschneiden in Liverpool nahm Ikke Hüftgold „Lord of the Lost“ in Schutz und machte einen anderen Schuldigen für das ESC-Debakel aus.