In der aktuellen Episode von Markus Lanz am Mittwochabend (18.12.) wird das Thema Bildungswesen großgeschrieben. Der ZDF-Moderator hat dafür unter anderem Podcaster Bob Blume eingeladen, der vor allem bei Lehrern großen Bildungsbedarf sieht.
Bei Markus Lanz fordert der 42-Jährige nun öffentlich, dass Lehrkräfte sich verpflichten sollten, TikTok auf dem Handy zu haben. Irre oder sinnvoll?
Markus Lanz: ZDF-Gast hat Forderung an Lehrer
Der ZDF-Gast, der in Bühl am Windeck-Gymnasium Oberstudienrat ist, fordert von Lehrern, mindestens zwei Wochen auf der Social-Media-Plattform TikTok unterwegs zu sein. Und das aus gutem Grund:
„Wenn man die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler wirklich verstehen möchte, muss man merken, wie dieser ungeheure Algorithmus einen reinzieht.“
Danach entsteht eine Debatte, bei der auch Bildungsforscher Olaf Köller mitmischt. Er stimmt seinem Vorredner Blume indirekt zu, findet, dass es wichtig sei, sich in die Kinder hineinzuversetzen und aus ihren Augen zu unterrichten anstatt aus denen der Erwachsenen.
Also kein irrer Vorschlag vom Podcaster, Lehrer zu TikTok-Usern zu machen? Bei X (vormals Twitter) zumindest schreibt ein Nutzer nach der Sendung: „Der Einzige, der bei Lanz keinen groben Unfug erzählt, ist Bob Blume.“
Markus Lanz: Social-Media-Verbot für Kinder?
Generell wird aber auch heiß diskutiert, dass es beim Thema Internet Grenzen für Kinder geben sollte. Diese Meinung teilt Steffen Sibler als Chef einer Brennpunktschule in Berlin-Kreuzberg, indem er bei Markus Lanz noch einmal verdeutlicht, was zu viel Zeit im Netz bedeutet:
„Manche Schüler waren noch nie im Park, im Zoo oder auf dem Fernsehturm, verstehen nicht, was Vogelperspektive ist.“
Und was hält der Moderator von der ganzen Diskussion am Mittwochabend?
Der verhält sich ungewohnt neutral, stellt lediglich fest, dass Australien soeben erst mobile Endgeräte für unter 16-Jährige verboten habe. „Kein Social Media mehr. Drei Viertel der deutschen Eltern wollen das auch, aber ich nehme keine gesellschaftliche Debatte darüber wahr.“
Auch wenn es an diesem Abend beim Bildungsthema nicht ganz so hitzig zugeht wie sonst schon mal im ZDF, muss Bildungsforscher Köller Lanz widersprechen. Es gebe diese Debatte über Social Media sehr wohl, sie werde aber unter dem Stichwort „Handy-Verbot“ geführt. Doch genau das könne man auch sinnvoll im Unterricht einsetzen und als Schule dafür sorgen, „Medienerziehung zu betreiben!“
Ein Thema, das wohl hierzulande noch eine Zeitlang Bestandteil der Bildungsdebatte sein wird, bevor es eine konkrete Konklusion gibt…