Es ist ein Krieg, der durch die neuen Geschehnisse fast ein wenig in den Hintergrund gerückt ist. Noch vor einem Jahr sprach kaum jemand über etwas anderes als den Angriff Russlands auf die Ukraine. Doch dann kam der barbarische Terrorakt der Hamas auf Israel, die Krise in der deutschen Politik, das 60-Milliarden-Loch, das plötzlich klaffte. Markus Lanz rückte den Krieg in der Ukraine, das Leid, das die Menschen dort jeden Tag erleben müssen, den Schrecken und die Brutalität wieder in den Vordergrund.
Und das mit spannenden Gästen. Unter anderem dem renommierten Kriegsreporter Frederik Pleitgen. „Sehr geschätzter Kollege, der für CNN seit Jahren aus Kriegsgebieten berichtet, und der sagt, wie dort gekämpft wird, geht über alles hinaus, was wir seit dem Zweiten Weltkrieg gesehen haben“, begrüßt Markus Lanz seinen Kollegen im ZDF.
Markus Lanz über den Krieg in der Ukraine
Und weiter: „Er war einer der ersten, glaube ich, der die Toten in den Straßen von Butscha gesehen hat. Er war einer der wenigen Reporter, die die Invasion von der anderen Seite, von der russischen Seite aus beobachtet haben, und der sagt, die Art und Weise, wie wir als Journalisten in der Ukraine immer wieder unter Beschuss geraten, das hat eine andere Dimension als im Irak oder in Afghanistan. Wann endet also dieser Horror?“
Wann genau? Das kann auch Pleitgen nicht sagen. Klar ist jedoch, dass das Momentum, also wer gerade den Krieg bestimmt, an verschiedenen Orten unterschiedlich ausgeprägt ist. „Ich glaube, im Großen und Ganzen ist es so, dass die Ukraine derzeit das Momentum bestimmt. An der Südfront ist es für sie extrem schwierig da Geländegewinne zu machen“, so Pleitgen.
In Bachmut hat die Ukraine ihre besten Kämpfer
Da seien russische Minenfelder, russische Stellungen, die es für die Ukraine extrem schwer machen, durchzukommen. Ihre besten Kämpfer habe die Ukraine aber in der Gegend um Bachmut. „Da haben die Ukrainer ihre besten Kämpfer, die jetzt nicht so viel westliches Gerät haben, aber einfach schon sehr lange in diesem Krieg kämpfen und einfach gestandene Typen sind. Ich war da mal bei einer Schlacht dabei, bei einer richtig großen Schlacht, und die haben da nicht mit der Wimper gezuckt. Wir sind da unter Artillerie-Beschuss gekommen, ich bin da auf den Boden, und die Typen um mich herum haben einfach weitergemacht. Da sind echt harte Typen“, erklärt der erfahrene Reporter.
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Man kann nur hoffen, dass der grausame Krieg doch noch irgendwann zu einem Ende kommt.