Es ging um Verhältnismäßigkeiten und die Justiz am Mittwochabend (6. April) bei Markus Lanz im ZDF. Seine Gäste waren der FDP-Politiker Marco Buschmann, die Journalistin Henrike Roßbach, der Polizist und Vorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter Dirk Peglow und die Investigativ-Journalistin Anette Dowideit.
Als es um das Thema Gewalt geht, fällt plötzlich auch der Name Bushido. Der Rapper ist seit mehreren Jahren wegen der juristischen Aufklärung eines Vorfall mit seinem ehemaligen Manager Arafat Abou-Chaker regelmäßig vor Gericht. Der Prozess ist noch nicht beendet. In seiner ZDF-Show machte Markus Lanz jetzt klar, was er von dem medienwirksamen Verfahren hält.
Markus Lanz hinterfragt Bushido-Verfahren
Der ZDF-Moderator spricht immer wieder von Verhältnismäßigkeiten, insbesondere mit Blick auf die Kosten, die der Prozess in Bezug auf den Rapper bereits verursacht hat. „Bushido ist ein Bürger wie jeder andere auch“, hält FDP-Politiker Marco Buschmann dagegen.
Dann ergänzt er: „Die Justiz ist unabhängig und der Vorsitzendende Richter entscheidet, wie er das Verfahren leitet.“ Was angemessen ist und was nicht, müsse die Justiz entscheiden. Aber Lanz lässt nicht locker und rollt den Bushido-Fall nochmal auf. Dabei klingt es ganz danach, als spotte er über den Rapper und sein Anliegen.
ZDF-Moderator zeigt sich unbeeindruckt
„Da hat Herr Arafat Herrn Bushido mutmaßlich mit einer Plastikflasche bedroht und ihm gedroht, ich haue dir damit einmal auf den Kopf“, beschreibt Markus Lanz die Situation. Als er dann zu Unrecht auf „Glasflasche“ korrigiert wird, räumt er ein: „Entschuldigung, ich nehme die Plastikflasche zurück, es war eine Glasflasche – aber jetzt auch nicht besonders beeindruckend.“ Damit wird deutlich, wie er die Situation bewertet.
Zur Erinnerung: Bushido behauptet, dass sein ehemaliger Manager ihn an einem Januar-Abend eingesperrt, bedroht, beleidigt und dann mit einer Plastikflasche und einem Stuhl attackiert haben soll.
Markus Lanz hält mit Meinung nicht hinterm Berg
Aber Lanz ist noch nicht fertig: „Dafür leisten wir uns ein Verfahren, über mittlerweile hundert Verfahrenstage. Dafür leisten wir uns über 600.000 Euro Kosten, um Bushido und seine Familie zu schützen. Und am Ende wird, und das sagen juristische Beobachter, da nichts bei rumkommen.“ Man könne maximal von einer Bewährungsstrafe ausgehen, so Lanz.
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Dann schiebt er noch hinterher: „Das heißt eigentlich geht es um die Frage, wie gefährlich kann so eine Glasflasche am Ende werden auf dem Kopf von Bushido?“ Für den Rapper und seine Familie muss es wie ein Schlag ins Gesicht klingen. Immerhin betonten die beiden in der Vergangenheit immer wieder, wie sehr sie unter den Machenschaften des ehemaligen Managements zu leiden hatten und dass eben dieser Abend nur die Spitze des Ganzen war.
In einer Doku-Reihe von RTL sprach Bushidos Ehefrau Anna-Maria auch über die psychische Belastung, nicht ohne Polizeischutz das Haus verlassen zu können. Auch ihr Umzug nach Dubai fußt eigenen Aussagen nach auf der anhaltenden Belastung.
Die ganze Folge ist nach der Ausstrahlung auch online in der ZDF-Mediathek abrufbar.