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Markus Lanz fassungslos, als er seinem Gast zuhört – „Sollten den Leuten keinen Mist erzählen“

Die CDU-Pläne zur Bekämpfung der illegalen Migration sind Thema bei Markus Lanz. Dabei verschlägt es dem ZDF-Moderator die Sprache.

© ZDF

Das müssen Sie über Markus Lanz wissen

Journalist, Ghostwriter, Fotograf, Talkshow-Moderator und Grönland-Fan: Das ist Markus Lanz.

Am Dienstag (28. Januar) gab es bei Markus Lanz vor allem ein Thema – die umstrittenen Asyl- und Migrationspläne der CDU und ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Mit einem Fünf-Punkte-Plan will die Union die illegale Einwanderung in den Griff bekommen – und nimmt dafür trotzt groß angekündigter Brandmauer wohl auch Stimmen von der AfD in Kauf.

Zwar hätten Union und AfD im Bundestag zusammen keine Mehrheit, aber gemeinsam mit BSW und der FDP schon. Damit wären gleich zwei Parteien involviert, mit denen die CDU/CSU nach eigenen Angaben nichts zu tun haben will – selbst wenn Grüne und SPD dagegen stimmen. Eine politisches Vorgehen, dass auch bei ZDF-Moderator Markus Lanz für Kopfschütteln sorgt.

Migrations-Debatte bei Markus Lanz

Am Dienstagabend ist unter anderem Manfred Weber zu Gast. Der 52-jährige CSU-Vize sitzt als Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament – und verteidigt das Vorhaben der Union. Wie auch Friedrich Merz in den Tagen zuvor, pocht Weber darauf, dass der Fünf-Punkte-Plan seiner Partei in keinerlei Abstimmung mit der AfD erstellt wurde: „Etwas Richtiges wird nicht dadurch falsch, dass die falschen zustimmen.“

Markus Lanz und seine Gäste diskutieren angeregt darüber, ob dieses Vorgehen einen Widerspruch zu der oft zitierten „Brandmauer“ der Union gegen die AfD darstellt. Doch bei einem Punkt von CSU-Mann Weber muss Markus Lanz plötzlich entschieden dazwischen gehen.

Lanz: „Finde ich schwierig“

„Wir haben über die Mittelmeerroute im letzten Jahr 2024 die Zahl der Ankünfte um 64 Prozent reduziert…“, setzt Weber an. Lanz geht sofort dazwischen: „Wer ist wir?“ Weber antwortet: „Die Europäische Union mit den Partnern gemeinsam.“ Lanz kann es nicht fassen.


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„Ganz kurz: Sie haben als Europäische Union die Migration reduziert?“, fragt der ZDF-Moderator ungläubig nach. „Tatsache“, meint Weber und scherzt: „Sind Sie überrascht oder?“ – „Ja“, meint Lanz und erklärt: „Vielleicht hat das Frau Meloni mit ihrem Tunesien-Abkommen im Wesentlichen geleistet.“

Weber versucht, darauf zu verweisen, dass Unionspolitikerin Ursula von der Leyen das Abkommen unterzeichnet habe, doch Lanz pocht darauf, dass die Verantwortung hauptsächlich bei der italienischen Regierungschefin lag. „Das als EU-Projekt hier zu verkaufen, finde ich schwierig“, meint Lanz. Und als Weber dann einlenkt, dass Meloni tatsächlich einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, sieht sich Lanz bestätigt: „Dann sollten wir auch den Leuten keinen Mist erzählen.“

Das ZDF zeigt Markus Lanz dienstags, mittwochs und donnerstags zwischen 22 und 0 Uhr im TV und online in der Mediathek.