Hundeprofi Martin ist bereits seit über 15 Jahren im Showbusiness, hat schon allerhand Hunde-Elend gesehen, aber auch vielen Tieren geholfen, die kein liebevolles Zuhause hatten. Jetzt ist der gebürtige Duisburger mit einem neuen TV-Format am Start. In der Vox-Sendung „Martin Rütters Tierheimhelden“ besucht der 53-Jährige diverse Tierheime, in denen er den Arbeitsalltag der Tierschützer miterlebt.
Nicht immer leicht für Martin Rütter, der zum Teil mit schrecklichen Infos über die Tiere konfrontiert wird. Wie auch am Samstag (11. November) in der ersten Folge der neuen Reportage-Reihe. Dort ist er im Tierheim München zu Gast und sieht dort auch die Auffangstation für Reptilien. Was er dort zu Ohren bekommt, regt auch die Zuschauer tierisch auf.
Martin Rütter: Tierheim-Mitarbeiter berichten von schrecklichen Szenen
Martin Rütter hat es in dem Vox-Format nicht nur wie sonst mit Hunden zu tun, sondern auch mit allerhand anderen Tieren. Darunter nun allerdings auch wilde Tiere, die aus deutschen Wohnzimmern gerettet wurden, dort aber eigentlich nicht leben sollten. „Und wer jetzt denkt, bei Tierschutzvereinen kommen nur Hunde, Katzen und Kaninchen unter, der täuscht sich! Auch Raubkatzen und andere Wildtiere sind auf die Hilfe von engagierten Tierschützer:innen angewiesen“, schreibt Martin Rütter bei Instagram.
Die TV-Zuschauer gehen deshalb nun auf die Barrikaden. Sie kommentieren dazu:
- „Wer zur Hölle kommt denn auf die Idee, sich einen Puma in seiner Wohnung zu halten??? Bei jedem nicht domestizierten Tier (und auch bei so manchem Haustier) ist das ne dumme Idee, aber sich ein großes Raubtier zu halten, gegen das du bei nem Angriff keine Chance hast, ist noch ne ganze Ecke unverständlicher.“
- „Habe gerade den Bericht über die Servale gesehen, die keiner haben will, laut dem Tierpfleger. Ich wohne in Hamburg, gleich nebenan ist der Hagenbeck Zoo, ist da schon mal nachgefragt worden.? Das ist ja furchtbar, diese Tiere, die sonst die Savanne durchstreifen, in dem kleinen Raum zu halten. Auch, wenn es sich um eine Flaschenaufzucht handelt.“
- „Wildtiere sind keine Haustiere und gehören ausschließlich in Ihren natürlichen Lebensraum, alles andere ist Tierquälerei!!! Das muss endgültig in ganz Deutschland VERBOTEN werden!!!“
- „Diese Sendung hat mir gefallen. Mal abgesehen davon, dass man in Deutschland Reptilien aller Art, die giftigsten Giftschlangen, Affen, Klein- und Großkatzen halten darf, ist unfassbar. Ja klar, nur mit Genehmigung und Sachkundenachweis! Das finde ich nicht so gut.“
Martin Rütter: Wildtier-Haltung in Deutschland erlaubt
In der Tat ist es laut der Tierschutzorganisation „Peta“ in Deutschland nicht grundsätzlich verboten, zum Beispiel Großkatzen wie Tiger oder Löwen privat im Garten zu halten – unter der Voraussetzung, dass die Haltung den Richtlinien entspricht. Das Säugetiergutachten des Bundeslandwirtschaftsministeriums versteht unter artgerechter Haltung zum Beispiel bei Großkatzen ein Außengehege von 200 Quadratmetern pro Tier. Bei jedem weiteren Tier müssen nochmal zehn Quadratmeter hinzukommen.
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Eigentlich gehen die Behörden nicht davon aus, dass hierzulande Tiger in privater Hand leben, doch die Dunkelziffer sieht laut „Peta“ anders aus. „Da in vielen Bundesländern die Haltung von exotischen Tieren ohne Beschränkung möglich ist, kann davon ausgegangen werden, dass bundesweit Dutzende Tiere illegal gehalten werden“, heißt es dort.
Privatpersonen haben außerdem die Möglichkeit, in europäischen Nachbarländern an Wildtiere zu kommen. Der Handel ist in der EU grundsätzlich erlaubt, insofern es sich bei den Tieren nicht um illegale Wildfänge handelt. Oftmals werden nach Angaben der Tierschutzorganisation solche Tiere in Polen, Rumänien oder Tschechien gezüchtet und an unerfahrene Halter verkauft.
„Zwar sind die Mindestanforderungen zur Haltung von Großkatzen bundesweit gleich und im Säugetiergutachten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft festgelegt – die Anforderungen sind jedoch nur Richtlinien, die die Veterinärbehörden, Bundesländer und Kommunen unterschiedlich streng ausgelegen können.“
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Das Erschreckende: In Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt müssen wilde Tiere, die nicht „unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen, nicht einmal gemeldet werden. Dort ist der Begriff „gefährliches Tier“ nämlich nicht eindeutig definiert.“
Martin Rütter will in seiner neuen Sendung nun auf das Problem aufmerksam machen. Zurecht.