Hat es sich Netflix jetzt endgültig verscherzt? Eine ganze Nation erhebt schwere Vorwürfe gegen den Streamingservice.
Doch was ist überhaupt dran an den Beschuldigungen? Angeblich hat Netflix gegen „gesellschaftliche Werte und Prinzipien“ verstoßen. Dass dies wiederum der westlichen Weltanschauung widerspricht, scheint den Klägern egal zu sein.
Arabische Golfstaaten fordern Netflix zur Löschung auf – es geht um eine Kinderserie
Die Animationsserie „Jurassic World: Neue Abenteuer“ steht in der Kritik. Die Serie, die auf der Handlung der „Jurassic World“-Filme basiert, hat diesen Sommer nach fünf Staffeln ihr Ende gefunden.
In Staffel 5 kommt es zu einer Szene, die vor allem im Nahen Osten für großen Ärger sorgt. Die arabischen Golfstaaten haben Netflix aufgefordert, alle Inhalte zu entfernen, die gegen „islamische und gesellschaftliche Werte und Prinzipien“ verstoßen – darunter fällt angeblich auch der besagte Ausschnitt aus „Jurassic World: Neue Abenteuer“.
In der Serie gestehen sich zwei Mädchen im Teenageralter einander ihre Liebe, bevor sie sich schließlich küssen. Während diese Darstellung der LGBTQ-Gemeinde in Europa und Nordamerika gefeiert wird, sorgt die Liebe zwischen zwei Frauen in Saudi-Arabien und den Golfstaaten für Empörung.
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Das ist Netflix:
- Das Unternehmen wurde bereits 1997 gegründet – zunächst war es nur eine Online-Videothek, die Filme und DVDs versendete
- Inzwischen zählt der Streamingdienst weltweit mehr als 220 Millionen Abonnenten
- Die Kosten für ein Abo liegen zwischen 7,99 Euro (Basis-Abo) und 17,99 Euro (Premium) pro Monat
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Saudi-Arabien droht Netflix: „Werden notwendige rechtliche Maßnahmen ergreifen“
Im saudischen Staatsfernsehen ist die Szene extra unscharf gemacht worden, wie die BBC berichtet. Auf der Website des arabischen TV-Senders „Al Ekhbariya“ wird dem Streamingdienst vorgeworfen, er fördere Homosexualität, indem er sich zu sehr auf Homosexuelle konzentriere.
Nun drohen sie Netflix sogar. Die arabischen Behörden würden die Einhaltung ihrer Richtlinien überwachen, und „falls die verletzenden Inhalte weiterhin ausgestrahlt werden, werden die notwendigen rechtlichen Maßnahmen ergriffen“, heißt es in einem offiziellen Statement.
Obwohl das sunnitisch-muslimisch geprägte Saudi-Arabien keine Gesetze zur sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität hat, sind sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe, einschließlich homosexueller Sex, streng verboten. Nach der Auslegung des islamischen Rechts in Saudi-Arabien werden einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen mit der Auspeitschung oder sogar dem Tod bestraft.
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Mehr zu Netflix:
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Wie Netflix musste sich auch Disney+ den Richtlinien im Nahen Osten beugen und DIESEN Film aus dem Programm nehmen.