Sie war eine der Hit-Serien der ersten Jahreshälfte und zog Millionen von Zuschauern in ihren Bann. Die Miniserie „Rentierbaby“ erzählt die wahre Geschichte des Protagonisten Donny, der zum Opfer der Stalkerin Martha wurde. Nach und nach deckt die Netflix-Serie die dunkle Vergangenheit von Donny auf, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Stalking-Fall steht.
Inwieweit die Netflix-Serie detailgetreu die wahre Geschichte nacherzählt, bleibt wie in den meisten dieser Fälle ungeklärt. Nun meldete sich jedoch die Frau zu Wort, auf deren angeblichen Taten die Stalking-Geschichte rund um Protagonist Donny basiert und fordert von Netflix einen Schadensersatz.
Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen Netflix
Schriftsteller und Schauspieler Richard Gadd spielt sich in dem Netflix-Hit „Rentierbaby“ selbst, denn der schottische Komiker hat die Stalking-Geschichte der Serie nach eigener Aussage am eigenen Leib erlebt. Seine Stalkerin Martha wird in der Miniserie durch die Schauspielerin Jessica Gunning verkörpert. Doch nun meldet sich plötzlich die echte Martha zu Wort und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Streaming-Dienst.
In einem Interview mit Piers Morgan hat die 58-jährige Fiona Harvey nämlich öffentlich erklärt, dass die Figur der Martha an ihr orientiert sei. Harvey behauptet, dass die Darstellungen in der Serie nicht der Wahrheit entsprechen würden und verklagt Netflix nun aufgrund von vorsätzlicher Zufügung von seelischer Grausamkeit, Verleumdung, Verletzung ihres Rechts auf Publizität und Fahrlässigkeit.
Eingereicht wurde die Klage der Zeitung „Bild“ zufolge bereits am 30. Juni im „U.S. District Court for the Central District of California“. Fiona Harvey beteuert, dass sie seit der Ausstrahlung der Serie von Menschen auf der ganzen Welt bedrängt wird. Netflix habe demnach ihren Ruf aufgrund der falschen Darstellungen ruiniert. Sie habe Richard Gadd demnach nie gestalkt oder sexuell angegriffen und sei auch keine verurteilte Stalkerin. Harvey verklagt Netflix nun auf eine stolze Summe von 170 Millionen Dollar.
Bisher äußerte sich Netflix wie folgt: „Wir beabsichtigen, diese Angelegenheit energisch zu verteidigen und stehen zu Richard Gadds Recht, seine Geschichte zu erzählen.“ Wie es in diesem schrägen Fall weitergeht, bleibt also abzuwarten.