Es hätte ein lustiger Abend werden sollen, doch das beliebte SWR Sommerfestival wurde für eine Zuschauerin zum emotionalen Horrortrip. Auf dem Schlossplatz in Stuttgart traten am Sonntag (19. Mai) eine Reihe bekannter Entertainer auf, darunter auch Fernsehstar Oliver Pocher.
In seinem etwa 45-minütigem Auftritt plauderte Pocher munter übers Singledasein. Schließlich war seine Trennung von Ehefrau Amira im August 2023 wochenlang Thema in den sozialen Medien.
Oliver Pocher: „Aber gebumst hast du schon?“
Während seines Auftritts auf dem Stuttgarter Schlosslatz wollte der 46-jährige Spaßvogel wissen, wer im Publikum ebenfalls Single sei. Daraufhin meldete sich unter anderem eine Zuschauerin aus der vorderen Sitzreihe. Sie wünschte, die hätte es nicht getan. Denn Oliver Pocher überrumpelt die ahnungslose Frau mit teilweise sehr privaten Fragen. Wo und was sie arbeite. Wie lange sie schon Single sei, und ob sie schon mal Sex gehabt habe: „Aber gebumst hast du schon?“, will er von ihr unter anderem ihr wissen. Dabei ist eine Kamera samt Scheinwerfer auf sie gerichtet, und die Bilder werden live auf eine Leinwand auf der Bühne übertragen. Wie unangenehm.
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Aber Oliver Pocher beweist scheinbar überhaupt kein Feingefühl. Im Laufe der Show kam RTL-Star mehrmals auf die Frau zurück, nannte sie „Zuckerschnecke“ und machte sich über ihre angebliche Jungfräulichkeit und ihren Beruf lustig. Die Besucherin ist unter Schock. Sie hat Panik, die für sie peinlichen Momente würde der SWR auch im Fernsehen verwenden, und ihr Arbeitgeber könne alles mitbekommen. In Tränen aufgelöst blieb sie nach der Show auf ihrem Platz sitzen, wie Focus Online berichtet.
SWR entschuldigt sich für „verletzende Bloßstellungen“
Nach der Sendung wurde die verstörte Frau von Mitarbeitern des SWR in den Backstage-Bereiche gebracht. Mitarbeiter des Senders versuchten, sie zu beruhigen. Die Kamera-Aufnahmen waren nur für das Publikum vor Ort bestimmt, nicht fürs Fernsehen. Allerdings hat Oliver Pocher Teile seines Auftritts auf seinem eigenen Instagram Account hochgeladen. Darunter ausgerechnet die Momente, in denen er sich über den Beruf und den Arbeitgeber seines „Comedy-Opfers“ lustig macht.
Am Mittwoch (22. Mai) meldet sich endlich der mitverantwortliche ARD-Sender zu Wort. Der SWR erklärt auf seiner Webseite, derartige verletzende Bloßstellungen hätten in einem öffentlich-rechtlichen Angebot nichts verloren, „Mit Pocher sollte ein Publikum angesprochen werden, das sonst nur unzureichend versorgt würde. Dieser Versuch sei in diesem Fall bedauerlicherweise völlig misslungen.“