Aufruhr am Filmset von „Polizeiruf 110“!
Am vergangenen Sonntag (26. Mai) war die letzte Episode der ARD-Krimireihe vor der Sommerpause. Da ahnten die TV-Zuschauer nicht, dass die Dreharbeiten zu „Funkensommer“ aus München chaotischer nicht hätten sein können.
Denn bei den Dreharbeiten von „Polizeiruf 110“ rückten plötzlich wahre Polizeibeamte an und ermittelten. Der Grund war bizarr.
„Polizeiruf 110“: Polizei-Einsatz am ARD-Set
Während die Schauspieler Johanna Wokalek und Stephan Zinner als Kommissare im ARD-Krimi ermittelten, mussten sie am Set mit realistischen Ermittlern vorliebnehmen, die plötzlich die Dreharbeiten unterbrachen.
„Einen Tag vor Drehbeginn für unseren Polizeiruf 110 ereignete sich etwas höchst Unvorhergesehenes. Um 9 Uhr morgens stand ich im frisch eingerichteten Büro unserer Polizeiruf-Kommissare, da erschienen drei Damen und zwei Herren in Zivil – zwei von ihnen trugen eine große Pistole am Gürtel. Sie sagten, dass der Spaß jetzt vorbei sei und dass wir unsere Arbeiten zu stoppen hätten. Ich dachte, ich werde jetzt verhaftet…“, schildert Produzent Hamid Baroua in einem Statement des Bayerischen Rundfunks die Situation.
Die Beamten gingen offenbar einem Hinweis auf die Leiche eines verbrannten Menschen nach. Das bestätigte die Münchner Polizei am Montag. Doch wie die Polizei feststellen musste, handelte es sich bei der Leiche nicht um einen echten Menschen, sondern lediglich um eine Puppe. Der Polizeieinsatz war demnach umsonst gewesen.
In der Sonntagsausgabe des ARD-Krimis spielte die verkohlte Leichenpuppe eine entscheidende Rolle bei der Handlung. Laut Drehbuch wurde diese in einem niedergebrannten Haus gefunden. Die Puppe wurde für den „Polizeiruf 110“-Dreh, der bereits im Mai vergangenen Jahres stattfand, realitätsgetreu hergerichtet. Doch wie genau erhielt die Münchner Polizei nun den Hinweis auf die vermeintliche Leiche?
„Polizeiruf 110“: So bekam Polizei Hinweis
TV-Star Wokalek sollte laut Handlungsstrang Fotos des Opfers betrachten. Dafür benötigte man am Set die entsprechenden Bilder, die zuvor vom Requisiteur der Produktion in einem Drogeriemarkt ausgedruckt wurden. Das war offenbar der Fehler!
Denn Mitarbeiter der Drogerie wurden auf die Fotos der Leichenpuppe aufmerksam und verständigten umgehend die Polizei. Die erwartete den Requisiteur am Folgetag im Laden, als er die Bilder abholen wollte, und ging von einem Tötungsdelikt aus. Der Requisiteur sah sich daraufhin gezwungen, die Beamten mit ans Filmset zu nehmen und damit zu beweisen, dass die verkohlte Leiche kein echter Mensch ist.
Ob sich die Beamten die letzte Ausgabe des Krimis wohl noch einmal im TV angeschaut haben…