In seiner neuen ProSieben-Dokumentation „Deutschland radikal“ befasst sich der Journalist Thilo Mischke damit, wie sehr Hass und öffentliche Hetze unsere Gesellschaft spalten. Dazu trifft er sich unter anderem auch mit Querdenkern sowie Verschwörungstheoretikern.
Zuvor sucht der ProSieben-Reporter jedoch das Gespräch mit dem Verfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang. Der Jurist reagiert mit deutlichen Worten, bei denen sich einem glatt der Magen umdreht.
ProSieben-Doku klärt auf: „Deutlich mehr politisch motivierte Straftaten“ seit Corona
Die Proteste von Impfgegnern und Corona-Leugnern werden immer brutaler. Im Jahr 2020 hat das Bundeskriminalamt „deutlich mehr politisch motivierte Straftaten“ verzeichnet als in den Jahren davor, wie es in der ProSieben-Doku heißt.
Der Verfassungsschutz hat deshalb schon seit längerer Zeit ein Auge auf diese Gruppierungen. Dennoch erklärt Thomas Haldenwang: „Jedem steht das Recht zu, die Maßnahmen der Bundesregierung von mir aus auch lautstark zu kritisieren.“ Sobald aber andere Menschen dabei verletzt und Maßnahmen der Behörden ignoriert werden oder gar zu einem Widerstand gegen den Staat aufgerufen wird, müsse der Verfassungsschutz handeln.
Dann will Thilo Mischke vom Verfassungsschutz-Präsidenten wissen: „Sehen Sie das Potential, dass sich jemand vor ein Impfzentrum stellt, dass jemand ein Attentat auf Personen, die in diesem Zusammenhang mit der Impfkampagne stehen, durchführen könnte?“ Haldenwangs Antwort ist schockierend.
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Das ist der ProSieben-Reporter Thilo Mischke:
- Thilo Mischke wurde am 4. März 1981 in Ost-Berlin geboren
- Seine Ausbildung absolvierte der Journalist von 2004 bis 2006 bei dem mittlerweile eingestellten Videospielmagazin „GEE“
- Anschließend war Mischke für Magazine wie „Die Zeit“, „Playboy“ oder „Cosmopolitan“ tätig
- Im Jahr 2010 veröffentlichte er das Buch „In 80 Frauen um die Welt“ – Hintergrund war eine Wette, auf einer Weltreise mit 80 Frauen zu schlafen
- Im September 2014 nahm er für „Galileo“ an einem Glashaus-Experiment in Essen teil – dort konnte man ihn eine Woche lang beim Schlafen, Essen und Surfen beobachten
- Am 28. September 2020 sendete ProSieben Mischkes Dokumentation „Rechts. Deutsch. Radikal.“
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ProSieben-Doku: Verfassungsschutz ist sich sicher – „Kann irgendwann tödlich enden“
Thomas Haldenwang berichtet: „Die Radikalität nimmt zu. Es ist auch eine Gewaltspirale, die sich nach oben dreht. Wir haben schon brutale körperliche Gewalt – auch gegen Journalisten – in diesem Zusammenhang erlebt. Wenn sich die Gewaltspirale weiter so dreht und weiter angefacht wird durch Hass, Hetze, dann würde ich auch nicht ausschließen, dass solche Gewalt auch irgendwann tödlich enden kann.“
Der Verfassungsschutz schließe Terroranschläge deshalb nicht aus. Insbesondere prominente Gesichter aus der Wissenschaft wie Virologe Christian Drosten oder die Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim müssen mittlerweile unter besonderem Schutz stehen.
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ProSieben trifft Wissenschaftsjournalistin: „Würde ich niemals mehr machen“
Nguyen-Kim erklärt im Gespräch mit Mischke: „Wenn ich daran denke, dass ich nach Lesungen Bücher signiert habe mit einer großen Menschentraube um mich herum… das würde ich niemals mehr machen. Ich würde sagen: ‚Nein, ich kann gerne signieren, aber seid ihr schön mal zwei bis drei Meter von mir weg und neben mir steht der Securitymann und dann möchte ich sehen, wie du kommst. Nicht, dass du irgendwas noch in der Hand hast.’“
In ihren YouTube-Videos widerlegt die Wissenschaftsjournalistin die kruden Verschwörungstheorien der Querdenker-Szene faktenbasiert und wird damit zur Zielscheibe von hasserfüllten Menschen, die Nguyen-Kim sogar mit dem Tod drohen.