Es sind schwere Zeiten für die Menschen in London: Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. ist nichts mehr, wie es einmal war. Für die Royals und ihr Volk bricht eine neue Ära an.
Millionen Zuschauer haben am Montag (19. September) die Beerdigung von Queen Elizabeth II. im Fernsehen verfolgt. Insbesondere in Großbritannien, wo das Staatsbegräbnis als Feiertag gilt, sind die Menschen erschüttert. Der Anblick des Sarges hat in ihnen alte Wunden aufgerissen.
Grenzenlose Ehrfurcht vor Queen Elizabeth II. – „Erfahrenste Person, die es je auf dieser Welt gab“
Schlendert man aktuell durch die Straßen Londons, entdeckt man in nahezu jedem dritten Schaufenster eine Hommage an Queen Elizabeth II.. Oftmals sind es nur kleine Details, doch auf der Portobello Road in Notting Hill sticht ein Laden ganz besonders hervor. Das Antiquitätengeschäft „Alice’s“, das große Berühmtheit durch den „Paddington Bär“-Film aus dem Jahr 2014 erlangt hat, ist voll von Bildern der Königin.
Doch während der Besitzer sein Fenster nur aus aktuellem Anlass der Queen gewidmet hat, befindet sich in der Boutique nebenan eine wahre Royalistin. Emma, die im Laden ihrer Freundin als Verkäuferin arbeitet, berichtet unserer Reporterin Linda Giere, wie sie mit dem Verlust der Monarchin umgeht.
Schon vor der Beerdigung hat Emma große Mühen auf sich genommen und um 4.30 Uhr das Haus verlassen, über elf Stunden lang in der Warteschlange gestanden, um schließlich den aufgebahrten Sarg von Queen Elizabeth II. besuchen zu können.
„Ich habe einfach die Einheit des Landes gespürt, und sie hat 70 Jahre lang einen besonders guten Job gemacht. Sie war die erfahrenste Person, die es bisher auf dieser Welt gab. Sie hat einen großartigen Job gemacht und die Pflicht immer an erste Stelle gesetzt“, begründet Emma die Entscheidung, einen halben Tag lang für die Königin anzustehen. Das Armband, das sie für die Warteschlange erhalten hat, hat sie erst an diesem Dienstag abgeschnitten.
Wie die eigene Großmutter: Tod von Queen Elizabeth II. erinnert Briten an eigene Schicksalsschläge
Die Beerdigung der Queen hat Emma am Montag wie der Großteil der Welt vom heimischen Bildschirm aus gemeinsam mit ihren Liebsten verfolgt. „Es geht darum, zusammenzukommen“, erklärt sie. Gerade in diesen Tagen spüre man eine unbegreifliche Verbindung unter den Briten.
Als Emma von dem Tod der Königin erfahren hat, ist sie gerade mit ihrem Lebenspartner in Dubrovnik unterwegs. Schlagartig überkommt sie dort „ein tiefes Gefühl der Traurigkeit“. Der Verlust ihrer Queen Elizabeth II. rufe bei vielen Menschen in Großbritannien herzzerreißende Erinnerungen hervor. Sie trauern beinah genauso um die Monarchin wie um ihre Angehörigen.
„Meine Mutter und meine Schwester waren heute auf einer anderen Beerdigung, und ich glaube, für viele Menschen bringt das eine Menge Erinnerungen an andere Zeiten zurück, in denen sie selbst jemanden verloren haben. Meine Schwester sagte, sie konnte nicht aufhören zu weinen“, berichtet Emma gegenüber dieser Redaktion, bevor ihr plötzlich selbst die Tränen in die Augen schießen.
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Doch in all der Trauer steckt auch Hoffnung. Dem neuen König Charles III. blicken die meisten Briten optimistisch entgehen. Auch Emma glaubt an ihn: „Ich denke, Charles wird ein großartiger König sein, er hatte viel Zeit zum Üben, und ich glaube, dass er sich wirklich bemüht. Er gibt sein Bestes.“