Es war DAS große Event am gestrigen Montag: Die Beerdigung von Queen Elizabeth II. wurde am 19. September live aus London übertragen. Für die nationale Trauerfeier – bestehend aus Gottesdiensten und einem Trauerzug durch das Herz von Englands Hauptstadt – pilgerten Tausende Menschen ins Zentrum.
Doch wer darauf hoffte, den Sarg von Queen Elizabeth II. und ihre Angehörigen mit eigenen Augen an sich vorbeigehen zu sehen, wurde bitter enttäuscht. Stattdessen herrschte am Montagmorgen großes Chaos in London, wie unsere Reporterin Linda Giere live vor Ort erlebte.
Alles für Queen Elizabeth II: Menschenmassen quetschen sich durch Londons Straßen
Zunächst bestand bei vielen Zuschauern die Hoffnung, etwas vom Treiben an der Westminster Abbey mitbekommen zu können, doch daraus wurde nichts. Mindestens zwei Meter große, dunkelgrüne Wände blockierten die Sicht auf die Kirche. Und diese Trennwände zogen sich durch die ganze Stadt.
Den Trauerzug als Passant vom Bürgersteig aus zu erleben, war also keine Möglichkeit. Frustriert pilgerten die Menschen in die Richtung des Hyde Parks, in dem ein Public Viewing der Zeremonie stattfand. Doch mitten in der Curzon Street, weniger als sieben Minuten Fußweg vom Hyde Park entfernt, kam die Masse plötzlich zum Stehen. Es hieß, der Zugang zum Park sei gesperrt worden. Die Sicherheitskräfte würden angeblich niemanden mehr reinlassen.
Sichtlich empört kehrten einige Menschen um. „Sie hätten in jeden der königlichen Parks Bildschirme aufstellen sollen“, ärgerte sich eine Frau lautstark, bevor sie den Heimweg antrat. Ein fataler Fehler. Denn: Rund zehn Minuten später bewegte sich die Menge wieder. Offenbar wurde der Weg zum Park wieder freigegeben. Ein lautes Jubeln hallte durch die Straße.
Fans stürmen wegen Beerdigung von Queen Elizabeth II. den Hyde Park
Dann ging alles ganz schnell: Übermütig rannten die Menschen in Richtung Hyde Park, kletterten dafür sogar über eine kleine Mauer, um sich Zeit zu ersparen. „Bitte gehen Sie in diese Richtung! Ihr kommt auf keinen Fall über die Mauer!“, rief eine hilflose Sicherheitskraft. Doch die Anweisungen der Frau wurden einfach ignoriert.
Auf den letzten Metern vor dem Hyde Park reihten sich die Royals-Fans schließlich in eine Warteschlange ein. Dort kam unsere Reporterin mit Roman und Birgit aus Wien ins Gespräch. Der Österreicher war gerade für eine Geschäftsreise in London und verlängerte seinen Aufenthalt spontan für die Beerdigung von Queen Elizabeth II..
Das Chaos rund um die Trauerfeier empfand er als „absolut frustrierend“, doch Roman und Birgit waren weitaus Schlimmeres gewohnt. „Wir waren im Juni für ‚Trooping the Colour‘ hier, da waren es 12 Millionen Besucher. Auch da war kein Durchkommen. Das war schlimm“, berichteten sie gegenüber dieser Redaktion.
Damals hatten sie in einer willkürlichen Straße stehen müssen und somit kaum etwas vom eigentlichen Geschehen mitbekommen. „Es gab kein Public Viewing, insofern ist das heute ein Vorteil, das wir zumindest da den Überblick haben“, erinnerte sich Roman.
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Doch nicht jedes königliche Event muss so chaotisch sein. Im Mai bekamen Roman und Birgit tatsächlich noch Queen Elizabeth II. zu sehen. „Wir hatten Karten für die ‚Royal Windsor Horse Show‘ in Windsor. Da war sie uns wirklich recht nah. Wir hatten Sitzplätze in Reihe 10 und sie ist mit dem Auto vorbeigefahren“, erzählte Birgit mit einem Strahlen im Gesicht.
Und auch der umständliche Weg zum Hyde Park am Montag hatte sich mit Sicherheit für die beiden ausgezahlt. Alles über die rührende Trauerfeier zu Ehren der Queen liest du in unserem Live-Blog.