In seinem neuen Buch „Gute Laune glänzt und glitzert“ gibt Ross Antony Schicksalsschläge preis, die sein Leben für immer verändert haben, und zeigt, dass es trotzdem wieder bergauf gehen kann.
Mit uns sprach Ross Antony darüber, wie man richtig mit dem Tod umgeht, warum er seinen Einzug ins Dschungelcamp niemals bereuen wird und was ihn an so manchen Promi-Kollegen richtig nervt.
Lieber Ross, du zauberst wirklich jedem Zuschauer immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Welche Person in deinem Leben schafft es, dich jederzeit zum Lachen zu bringen?
Das ist meine Familie. Paul bringt mich immer zum Lachen, aber auch meine Mutter, meine Schwester und meine Freunde. Mit diesen Menschen kann ich herzlich lachen.
Also legst du auch in deinem engeren Umfeld Wert darauf, dass gute Laune dominiert?
Weißt du, während der Corona-Pandemie konnte ich viel ausmisten. Nicht nur zu Hause, sondern auch in meinem Freundeskreis. Ich habe mich bei einigen gefragt: „Bin ich glücklich, wenn ich Kontakt zu diesem Menschen habe?“ Nein. Dann sage ich: Tschüss, das war’s. Ich habe tatsächlich drei meiner Freunde angerufen und gesagt: „Ich glaube, das funktioniert zwischen uns nicht mehr. Lasst uns verschiedene Wege gehen, denn wenn wir uns sehen, streiten wir nur.“ Die haben das auch akzeptiert und ich fühle mich jetzt sehr befreit.
Ziemlich mutig von dir, die Konfrontation zu suchen. Das würde sich bestimmt nicht jeder trauen.
Ich schließe keine Türen, aber ich will nicht mehr Zeit mit Leuten verbringen, die mir nicht guttun. Das Leben ist viel zu kurz. Ich will auch keinen Kontakt zu meinen Ex-Partnern halten, das habe ich alles abgebrochen. Auch wenn es die erste große Liebe war, ich möchte keinen Kontakt mehr zu dem haben.
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Das ist Ross Antony:
- Ross Antony wurde am 9. Juli 1974 in Bridgnorth geboren
- Bekannt wurde er 2001 mit dem Sieg in der Castingshow „Popstars“, bei der er in der Siegerband „Bro’Sis“ landete
- Im Juni 2013 veröffentlichte Ross Antony sein Album „Meine neue Liebe“ – auf dem zunächst überwiegend Coverversionen deutscher Schlager zu hören waren
- Seitdem macht Antony als Schlagersänger Karriere
- Inzwischen ist er häufig bei den Shows von Florian Silbereisen zu Gast
- Seit 2006 lebt Ross Antony mit seinem Mann Paul Reeves zusammen
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Ebenso offene Worte findest du auch in deinem Buch, in dem Kapitel „Papas Tod: Meine schlimmste Talfahrt“. Wie hast du dich damals gefühlt?
Es ist, als würde jemand ein Messer nehmen und mir ein Teil meines Körpers rausschneiden. Es war so schlimm, ich konnte am Anfang nicht mal richtig trauern, weil ich für meine Mutter und meine Schwester da sein musste. Du ziehst es einfach durch und dein Körper ist taub.
Damit sprichst du wahrscheinlich vielen Menschen aus der Seele. Was denkst du, wie geht man richtig mit dem Tod um?
Was ich aus der Erfahrung gelernt habe, ist, dass man nicht immer sofort trauern kann. Es kommt Stück für Stück. Ich erinnere mich an einen Auftritt in Willingen, drei Jahre nach seinem Tod, bei dem bei mir alle Emotionen hochkamen. Ich habe die Show durchgezogen und am Ende musste mich Paul von der Bühne runterholen, weil ich angefangen habe zu weinen. Dann konnte ich einmal alles rauslassen und habe über mehrere Tage lang geweint – das tat so gut.
Inwiefern hat dich die Erfahrung mit dem Tod verändert?
Ich rege mich nie wieder über Kleinigkeiten auf. Erst gestern ist eine Vase meiner Oma kaputt gegangen und für eine Sekunde war ich mies drauf, aber dann dachte ich: Es ist egal, es ist passiert und damit muss man jetzt einfach leben. Es wird immer Probleme geben, aber solange man mit sich selbst glücklich ist, kommt man gut durchs Leben.
Im Buch schreibst du nicht nur über Trauer, sondern auch darüber, keine Angst vor Veränderungen zu haben. Welche große Entscheidung in deinem Leben würdest du niemals bereuen?
Das Dschungelcamp ist etwas, das ich niemals bereuen würde. Egal, was die Leute über den Dschungel sagen. Ich bin so froh, dass ich da reingegangen bin. Es war kurz nachdem Bro’Sis auseinandergegangen ist und ich habe mich gefragt, ob ich zurück nach England gehen soll oder ein letztes Mal versuche, meinen Fuß in diese Branche zu bekomme. Als ich das Angebot bekam, dachte ich, ich habe sowieso nichts zu verlieren. Wenn ich am Ende schlecht dastehe, gehe ich halt nach England.
Wieso war das Dschungelcamp so prägend für dich?
Ich wollte den Leuten zeigen, wer ich wirklich bin. In einer Band ist man nur eine von fünf Personen, man lernt die Menschen dabei kaum kennen. Aber im Dschungel erfährt man wirklich tolle Sachen über diese Personen. Ich musste mich nicht verstellen oder schauspielern. Gott sei Dank haben mich die Leute genau so geliebt, wie ich bin.
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Und gerade das unterscheidet dich ja von anderen Menschen. Glaubst du, du wärst ebenso erfolgreich, wenn du nicht „aus der Reihe tanzen“ würdest?
Das ist wirklich so. Ich ticke eben anders. Manchmal, wenn ich in Talkshows neben Politikern sitze, denke ich mir: Mein Gott, ihr seid so langweilig. Alles, was die sagen, ist eh Bullsh**, weil es nie umgesetzt wird. Ich erreiche viel mehr als Prominenter als die als Politiker – und das finde ich so schade. (lacht) Ich habe immer gesagt, ich möchte anders sein. Ich möchte, dass wenn die Leute mich sehen, sie lachen können. Ich kann auch über mich selbst lachen. Viele Prominente haben ein Problem damit. Wenn ich manchmal Witze über Promis mache, ist das für die so, als würde ich die erschießen. Aber ich finde sowas lustig.
Du bist auch viel in sozialen Netzwerken unterwegs, wo man sich gezwungenermaßen immer mit anderen vergleicht. Wie schaffst du es, dich davon dennoch nicht runterziehen zu lassen?
Was das angeht, bin ich auch ein ganz normaler Mensch. Ich weiß, dass Instagram nicht die Wahrheit zeigt. Man kann dort so viel bearbeiten, dass es toll aussieht, aber das ist nicht realistisch. Das ist alles gefaket. Wenn ich die Leute mal persönlich treffe, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kenne… die sehen völlig anders aus als auf ihren Bildern.
Das Buch „Gute Laune glänzt und glitzert“ von Ross Antony erscheint am 7. Mai im ZS Verlag für 16,99 Euro.