Ohne Zweifel: DIESER Song ist jetzt schon der Schlager des Jahres. Der „Die Flippers“-Klassiker „Wir sagen Danke schön“ läuft in jedem Festzelt, auf jeder Hochzeit, bei Florian Silbereisens „Schlagerstrandparty“ in Gelsenkirchen war er der meistgefeierte Hit des Abends und sogar auf dem Elektrofestival „Parookaville“ feierten Tausende die Schlager-Legenden „Die Flippers“.
Dabei ist das Lied bereits im Jahr 2009 zum Abschied der Flippers erschienen. Wie der Schlager-Song jetzt wieder eine solche Popularität erfahren konnte, kann sich auch Olaf Malolepski, besser bekannt als Olaf der Flipper nicht erklären, wie er uns im Interview verrät.
Hätten Sie jemals gedacht, dass Sie mal auf einem Elektro-Festival spielen werden?
Olaf Malolepski: Als Flippers haben wir in über 40 Jahren schon überall gespielt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hatte mir das so nicht vorgestellt. Das ist ja eine ganz andere Szene. Aber Musik ist Musik, und Musik verbindet. Von daher war ich wirklich begeistert, als ich diesen Hype gesehen habe. Das war Weltklasse.
War Ihnen nicht bewusst, wie sehr der 40-Jahre-Flippers-Song gefeiert wurde?
Nein. Ich kann das immer noch nicht fassen. Das ist ein Lied, das unsere Bandgeschichte erzählt. Das kam zum 40-jährigen Jubiläum unserer Band „Die Flippers“ raus. Und da sangen wir einfach nur ein „Danke schön“ an die Fans und die Leute, mit denen wir zusammengearbeitet haben. Dass junge Leute das aus voller Kehle mitsingen, kann ich immer noch nicht glauben.
Wann haben Sie gemerkt, dass das Lied so durch die Decke geht?
Meine Tochter sagte mir das vor einem Jahr. Sie sagte: ‚Papa, da geht was ab auf Malle. Da musst du mal gucken.‘ Ich habe das gar nicht ernst genommen. Ein halbes Jahr später sagte sie: ‚Mensch Papa, wir sollten das neu aufnehmen.‘ Dann habe ich ein ganz einfaches Playback gemacht und bin auf einer Veranstaltung in Büsum aufgetreten und merkte plötzlich vor 5.000 Leuten, wie die das Lied feiern.
Das dürfte Ihnen ja mittlerweile überall so gehen?
Ja, das ist unvorstellbar. Ich war vor einigen Tagen an der tschechischen Grenze, in Löbau. Da habe ich das Lied dreimal gesungen und als Zugabe zweimal hintereinander. Da waren die Leute noch lauter. Ich bin richtig gerührt und begeistert und kann nur ‚Danke‘ sagen.
Haben Sie mal mit ihren alten Kollegen über den Hype gesprochen?
Der Manfred ist ja leider vor sechs Jahren verstorben. Bernd Hengst weiß zwar von dem Erfolg, aber mit ihm habe ich keinen Kontakt mehr. Wir gehen getrennte Wege, jeder hat seine eigene Welt, seinen eigenen Bekanntenkreis.
Eine Reunion ist also ausgeschlossen?
Ja, das haben wir schon 2011, als wir aufgehört haben, gesagt. Wir haben ‚Danke schön‘ gesagt. Und das war es dann.
Der Schlager an sich wird in Deutschland immer größer. Helene Fischer hat gerade erst vor 130.000 Menschen gespielt. Wo geht das noch hin?
Sagen wir es mal so: Der deutsche Schlager war noch nie tot. Ich mache jetzt seit sechzig Jahren Musik und da war der Schlager immer ganz oben. Die Menschen singen einfach gerne in ihrer Muttersprache. Ich wünsche mir einfach, dass es so bleibt.
—————
Das ist Olaf der Flipper:
- Olaf Malolepski wurde am 27. März 1946 in Magdeburg geboren
- Seit 1969 bis zum Ende der Band war er Miglied der Flippers
- Seitdem tritt er als Solokünstler auf
- Am 13. November 2022 spielt Olaf in der Dortmunder Westfalenhalle. Tickets gibt es noch an den bekannten Vorverkaufsstellen
——————
Sie haben auch schon vor Zehntausenden Menschen gespielt. Was geht einem durch den Kopf, wenn man vor einer solchen Menschenmenge steht?
Ich erinnere mich: Damals im Parkstadion Gelsenkirchen. Da waren 35.000 Leute. Das ist schon gigantisch. Aber Sie sehen das gar nicht, wenn Sie auf die Bühne gehen. Da sehen Sie kein Ende, so viele Menschen sind da.
Sie sind jetzt 76 Jahre alt. Denkt man da auch mal über die Rente nach?
Also Johannes Heesters war 108.
Dann haben Sie noch ein bisschen …
(lacht) Also passen Sie auf, ich habe Johannes Heesters mit 95 gesehen. Herausragend. Der hat sich von zwei Mädels auf die Bühne geleiten lassen, dann hat er sich ans Piano gestellt und hat gesungen: ‚Ich werde 100 Jahre alt‘.
Also ich glaube, so lange mache ich nicht. Jetzt mache ich erst mal die Tour und wenn ich gesund bin und die Fans sind da … so lange mache ich Musik.
Die Tour führt Sie am 13. November nach Dortmund. Was macht die Fans im Revier so besonders?
Die sind sehr feierfreudig und sehr lustig. Man merkt in manchen in Regionen in Deutschland braucht es ein Lied mehr, bis die Leute locker sind. In Köln dagegen geht es schon zehn Minuten vorher los. Ich glaube, die feiern schon ein Jahr vorher, wenn wir kommen (lacht).
———–
Mehr aus der Welt der Unterhaltung:
—————-
Bleiben wir in NRW. Sie haben zuletzt in Florian Silbereisens ‚Schlager-Strandparty‘ in Gelsenkirchen aufgetreten. Was macht diesen Mann so erfolgreich?
Er ist einfach ein super Typ. Den kenne ich ja schon als ganz kleinen Jungen. Meine Tochter Pia ist ja genauso alt wie Flori. Die beiden sind während den ZDF-Hitparaden als Zehnjährige hinter der Bühne rumgesprungen. Er ist ein natürlicher, wunderbarer Kerl. Das Schöne bei Florian ist, dass man ihm anmerkt, dass er Freude hat. Der sagt nicht einfach irgendwas. Der hat strahlende Augen, wenn er seine Künstler ansagt. Das ist das entscheidende. Das spüren die Menschen.
Im November das Konzert in Dortmund, was steht dieses Jahr noch bei Ihnen an?
Mein zehntes Soloalbum … ja, die Zeit vergeht … habe ich jetzt aufgenommen. Das ist auch schon gemischt. Ich drehe jetzt die Videos, Da suchen wir gerade schöne Locations. Dann kommt noch die ein oder andere Fernsehsendung dazu. Da passiert jetzt viel. Ich muss wirklich sagen: Durch ‚Wir sagen danke schön‘ kommen so viele Termine rein, da sagte meine Frau schon, dass ich mal wegen Urlaub schauen muss (lacht).