„Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ geht in die nächste Runde. Und dieses Mal wird Jubiläum gefeiert! Denn schon zum zehnten Mal tauschen Künstler in der beliebten Vox-Show ihre Songs. Mit von der Partie ist auch Johannes Oerding.
Der Sänger schlüpft für die Jubiläumsstaffel von „Sing meinen Song“ zum dritten Mal in die Gastgeber-Rolle. Wir haben mit dem 41-Jährigen über Herausforderungen, Überraschungsmomente und zukünftige Projekte gesprochen. Als wir Johannes Oerding am Telefon erwischen, steckt er noch mitten im Endspurt seiner „Plan A Tour 2023“.
Was bedeutet es dir denn, wieder auf den Bühnen Deutschlands unterwegs zu sein?
Das bedeutet mir echt alles. Und das ist vor allem der Grund, warum ich angefangen habe, Musik zu machen. Weil ich irgendwann raus wollte aus dem Proberaum, um den Leuten diese Sachen zu zeigen und im besten Fall auch noch Applaus dafür zu bekommen.
Bei deinen Konzerten gibt es immer wieder besondere Momente. In Erfurt stand beispielsweise dein „Sing meinen Song“-Kollege Clueso plötzlich auf der Bühne. War das geplant?
Ehrlich gesagt war das ein spontaner Move. Ich habe ihm gesagt, „Du, ich spiele in Erfurt, kommst du rum zu meinem Konzert? Dann sagte er, „Oh ne, ich glaub, das wird nichts, ich habe Geburtstag und meine Familie kommt. Aber ich kann dir ein gutes Hotel empfehlen, wo du pennen kannst“. Dann hat er mir ein Hotel empfohlen und irgendwann rief er an: „Weißt du was, ich buch mich auch in dieses Hotel ein und wir können ein bisschen chillen und quatschen“. Und zwei Tage vorher hat er gesagt, „Weißte was? Ich bin für alle Schandtaten bereit, was immer du vorhast, ich komm auf die Bühne“. Dann habe ich spontan mit meiner Band „Flugmodus“ eingeübt und dann kam er auf die Bühne gehüpft und wollte auch gar nicht mehr runtergehen. Das war echt ein großartiger Moment.
Du und Clueso – ihr seid beide „Wiederholungstäter“ bei „Sing meinen Song“. Was fasziniert dich so an dem Format, dass du immer wieder mitmachst?
Für mich fühlt sich das mittlerweile so an, als wenn das immer so weitergeht. Dass ich jeden Februar/März nach Südafrika darf und da in Anführungsstrichen meinen Jahresurlaub verbringe (lacht). Das, was ich da als Gastgeber mache, ist auch mein Hobby. Ich bin super interessiert an Künstlerbiografien und wenn man dabei noch ein Bierchen trinken kann und zusammen Songs spielt, ist das eigentlich mein Leben. Ich muss sagen, „Sing meinen Song“ hätte sich keinen besseren Gastgeber aussuchen können als mich (lacht).
Keine falsche Bescheidenheit.
Ja also wirklich, soll doch erstmal einer kommen (lacht).
Hast du mittlerweile schon eine Routine entwickelt, wenn du dich auf die Sendung vorbereitest?
Wenn du etwas öfter machst, dann weißt du, was wichtig ist, weißt aber auch, was du weglassen kannst. Bei der ersten Gastgeberrolle habe ich mich so ultramäßig vorbereitet. Ich habe wirklich jedes Interview angeguckt, alle Bücher gelesen, mir jeden Song angehört. Und mittlerweile weiß ich, es gibt eine eigene Redaktion, die macht dir ein Dossier fertig, da steht alles drin (lacht). Nichtsdestotrotz bereite ich mich auf die Acts vor, damit ich weiß, wie sie ticken.
Wer ist wann bei „Sing meinen Song“ dran?
- 25. April: Stefanie Kloß von Silbermond
- 2. Mai: Lea
- 9. Mai: Montez
- 16 Mai: Clueso
- 23. Mai: Alli Neumann
- 30. Mai: Nico Santos
- 6. Juni: Johannes Oerding
- 13. Juni: Duette
Wusstest du bei jedem Künstler direkt, welchen Song du singen möchtest?
Sowohl als auch. Ich kenne natürlich viele Songs von Silbermond oder Clueso. Da wusste ich ziemlich genau, was ich machen möchte. Aber ich kannte viel zu wenig von Montez. Ich kannte auch viel zu wenig von Alli. Das war spannend, sich da durchzufuchsen, und auch gar nicht so einfach. Alli zum Beispiel schreibt Songs aus einer sehr starken und feministischen Sicht und da musst du natürlich erstmal als alter Cis-Mann dahinterkommen, und auch einen Zugang finden, wie du das so formulierst, dass es nach wie vor gut ist.
Hattest du denn Sorge, dass eine deiner Interpretationen nicht so gut ankommt?
Ich habe mittlerweile schon das Selbstbewusstsein zu sagen, „Ey, gib mir ’ne Gitarre, ich krieg schon was hin“. Das Wichtigste ist, alles zu geben. Und wenn man das macht, weiß man eigentlich schon, dass man nicht verlieren kann.
Was sagst du zu den Songs, die sich die anderen von dir ausgesucht haben? War eine Überraschung dabei?
In der diesjährigen Staffel war ich komplett überrascht über alle Songs, die dort gemacht wurden. Ich hätte gedacht, dass sie sich die Hits raussuchen, aber genau das ist nicht passiert. Man wird da zwangsläufig auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit mitgenommen und das berührt unglaublich.
Das klingt nach vielen Emotionen. Gibt es denn einen Moment, der dir aus der neuen Staffel besonders in Erinnerung geblieben ist?
Montez hat mich extrem berührt, da er einen etwas älteren Song von mir genommen und seine eigene Version draus gemacht hat, die für ihn wiederum sehr wichtig war. Er hat gesagt, „Ich singe den jetzt hier über meine Familie“. Das lässt dann auch mal eine Träne rollen.
Klingt, als sollte man Taschentücher parat haben.
(lacht) Ja, das solltest du.
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Wer hat dich in dieser Staffel besonders überrascht?
Am meisten überrascht hat mich Montez – und Alli. Sprich, die Newcomer. Bei Alli hat mich vor allem ihre Verrücktheit überrascht. Du sitzt da und staunst einfach nur, wie ein Mensch so ehrlich, ungefiltert und lustig sein kann. Ich glaub, es wurde noch nie so viel gelacht wie in dieser Sendung.
In der Vergangenheit gab es nach den Sendungen auch immer wieder gemeinsame Projekte von Künstlern, wie ist es in dieser Staffel?
Ich weiß sogar, dass bei einigen schon wirklich viel passiert ist, die drehen sogar schon Videos. Ich habe mich mit Clueso schon öfter getroffen, wir schreiben zusammen und gucken mal, was passiert. Und dass wir uns gegenseitig auf den Bühnen dieser Welt besuchen, steht sowieso fest.
Heißt, deine und auch andere Fans können sich auf die ein oder andere Überraschung bei Konzerten freuen?
Ich fürchte, sie müssen sich drauf einstellen (lacht).
Wenn du die Wahl hättest, mit wem würdest du gerne mal zusammen auf der „Sing meinen Song“-Couch sitzen?
Grönemeyer, Lindenberg, Maffay oder Westernhagen – einen von den Kollegen hätte ich schon ganz gerne mal auf der Couch da.