Sie gelten als Skandalpaar, denn ihr Altersunterschied ist riesengroß: Sie ist 43 – und damit satte 27 Jahre älter als ihr Verlobter. Jetzt bekommen Renata Juras und Ervin Unterlechner aus Österreich ein Baby. Sie sind happy.
Essen.
Ihre braunen Augen machten ihn ganz sentimental. Da war Ervin Unterlechner zarte 13 Jahre jung. Renata Juras, seine Handballtrainerin und Chemie-Nachhilfelehrerin hingegen 40, imposante 27 Jahre älter. Heute, drei Jahre später, sind die beiden, die von der Boulevardpresse zum Skandal-Paar Österreichs ernannt wurden, immer noch zusammen. Sie haben sich verlobt, wollen heiraten und erwarten im Juni ihr erstes gemeinsames Kind. „Ich fühle mich gut. Eine Schwangerschaft in diesem Alter ist nicht selbstverständlich. Wir freuen uns aufs Baby“, verriet Juras der Zeitung „Heute“.
22 Monate auf Bewährung
Die Langfristigkeit dieser verbotenen Liebe hätte den beiden niemand zugetraut. Als die Affäre zwischen der „sexsüchtigen Handballtrainerin“ und dem „naiven, wehrlosen Opfer“ ausgerechnet vom Stiefvater des Jungen angezeigt und damit öffentlich wird, verurteilt das Wiener Landgericht 2010 die damals 42-Jährige zu einer Haftstrafe von 22 Monaten auf Bewährung wegen sexuellen Missbrauchs eines Unmündigen.
Ein Unrechtbewusstsein bekommen die beiden dadurch nicht. Auch nicht, als Juras ihren Job verliert. Auch nicht, als sich die Boulevardpresse auf auf sie stürzt. „Sensationsgeil“ nennt es Juras in ihrem Buch „41 und 14“. Und beteuert, es gäbe „keine moralischere Liebe als unsere“. „Wenn es nach mir ginge“, sagt Ervin in einem Interview mit dem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“, „blieben wir für immer zusammen.“
Er bringt den Müll raus, sie bügelt
Die Weichen dafür sind gestellt: Die Handball begeisterte Frau ist mit ihrer jüngsten Tochter, die nur ein paar Monate älter ist als ihr Lover, in eine separate Wohnung in das Haus ihrer Schwiegermutter in spe eingezogen. Alle haben sich mit der ungewöhnlichen Liebe arrangiert. Seine Mutter, erzählt Ervin, sei bereits nach dem ersten Kuss und zwei ausführlichen Gesprächen mit ihm und Renate mit dem Verhältnis einverstanden gewesen. Juras Töchter und die gemeinsamen Freunde aus der Sportlerriege akzeptierten die Beziehung ebenfalls. Eine ganz normale Patchwork-Familie also? Juras führt ein kleines Sportgeschäft in Wien, Ervin geht zur Schule. Ervin bringt den Müll raus, den Abwasch machen sie gemeinsam, genau wie die Einkäufe. Bügeln ist ihr Job.
Jede Menge Heuchelei
Bleiben nur die bösen Medien. Deretwegen outen sich die beiden auch mit schöner Regelmäßigkeit vor Kamera, Notizblock und Diktiergerät. „Ich will sagen, dass es nicht so war, dass sie mich verführt und in die Sexkünste eingeführt hat“, erklärt Unterlechner bei Sandra Maischberger. Ihre mediale Ächtung habe viel mit Doppelmoral und Heuchelei zu tun, betont Juras gerne und oft. „Ich denke mir, Verhältnisse wie unsere dienen vielen Leuten mit schlechten Beziehungen als Ventil, um sich den Frust aus der Seele zu waschen“, sagt sie. Und er: „Wenn es nur um Sex geht oder eine jüngere Frau mit einem älteren Mann seines Geldes wegen schläft, regt sich niemand auf.“ Vorläufig wollen sie aber nicht mehr reden. „Ich will meine Ruhe haben“, sagt Juras.