Samoa wird die Datumsgrenze überspringen und dabei den 30.12. ausfallen lassen. Mit dem Schritt wird der Pazifikstaat westlich der Datumsgrenze liegen. In Samoa gilt nach der Umstellung damit dasselbe Datum wie bei seinen Nachbarn. Derzeit liegt das Land ihnen gegenüber fast einen Tag zurück.
Wellington.
Samoa wird nach 119 Jahren erneut die Datumsgrenze überspringen und dabei den kommenden Freitag ausfallen lassen. Statt am 30. Dezember, werden die Samoaner also bereits am 31. Dezember aufwachen, wenn sie am Donnerstag ins Bett gehen. Damit wird der Pazifikstaat als einer der ersten das neue Jahr begrüßen. Der Wechsel bedeute, dass Samoa seine Zeitzone an die seiner wichtigsten Handelspartner Neuseeland, Australien und Asien anpasse, sagte kürzlich der für Kommunikation und Technologie zuständige Minister Tuisugaletaua Sofara Aveau.
Mit dem Schritt wird der Pazifikstaat künftig wieder westlich der Datumsgrenze liegen. In Samoa gilt nach der Umstellung damit dasselbe Datum wie bei seinen pazifischen Nachbarn. Derzeit liegt das Land ihnen gegenüber fast einen kompletten Tag zurück.
Bis 1892 lag die Pazifikinsel ebenso wie das benachbarte Amerikanisch-Samoa westlich der Datumsgrenze, wie nun wieder angestrebt. Ein amerikanischer Geschäftsmann bewog beide aber damals unter Verweis auf wirtschaftliche Vorteile, in den Osten überzuwechseln. Damals sei das sinnvoll gewesen, da viele Handelsschiffe aus Europa und den USA gekommen seien, sagte Ministerpräsident Tuilaepa Malielegaoi bereits vor einigen Monaten. Dies habe sich aber geändert.
Große Hoffnung auf den Tourismus gesetzt
Inzwischen verliere Samoa beim Handel mit Australien und Neuseeland zwei Geschäftstage pro Woche: „Wenn hier Freitag ist, ist es in Neuseeland Samstag. Und wenn wir am Sonntag in der Kirche sind, machen sie in Sydney und Brisbane schon Geschäfte“, sagte er. Künftig soll die Datumsgrenze zwischen Samoa und Amerikanisch-Samoa verlaufen. Dies schaffe „aufregende Möglichkeiten“ für den Tourismus: „Man kann zwei Geburtstage, zwei Hochzeiten und zwei Hochzeitstage zum selben Datum – an verschiedenen Tagen – feiern, in weniger als einer Flugstunde Entfernung.“
Samoa vermarktete sich lange als Ort, an dem weltweit zuletzt die Sonne untergeht. Der Inselstaat mit 180.000 Einwohnern liegt etwa in der Mitte zwischen Hawaii und Neuseeland.
Bereits 2009 hatte Tuilaepa ein Gesetz erlassen, wonach sich die Autofahrer des Inselstaats Samoa von einem Tag auf den anderen vom Rechts- auf den Linksverkehr umstellen mussten. Das damals von einigen befürchtete Verkehrschaos blieb jedoch aus. Die Umstellung hatte damit zu tun, dass rund 170.000 Samoaner in Neuseeland und Australien arbeiten und leben, wo wie in Großbritannien Linksverkehr gilt. Ihnen sollte es so ermöglicht werden, dort gekaufte Autos mit rechtem Fahrersitz auch auf Samoa einzusetzen. (dapd)