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Schauspielerin Jessica Schwarz: „An mir ist schon was dran“

Schauspielerin Jessica Schwarz: „An mir ist schon was dran“

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1491CC004EDAF5B7.jpg Foto: dpa
Sie ist eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen. Jessica Schwarz sprach nun über Familienplanung und Stripteasetraining.

Längst zählt Jessica Schwarz (39) zu den renommierten Schauspielerinnen des deutschen Films. Das schaffte die gebürtige Hessin mit Auftritten in Erfolgsfilmen wie „Das Parfum“. Ihren Einstand in die Glamourwelt feierte sie, als sie mit 16 zum „Bravo“-Girl gekürt wurde. In ihrem neuen Film „Stadtlandliebe“ träumt sie allerdings von einem idyllisches Familienleben auf dem Land. Was sich die echte Jessica Schwarz vom Leben wünscht, erzählte sie nun im Interview.

Sind Sie selbst auf dem Land oder in einer Stadt groß geworden?

Jessica Schwarz:

Ich bin in Erbach geboren, und das auch nur, weil sich dort das Krankenhaus befindet, aber aufgewachsen bin ich in Michelstadt im Odenwald. Das ist schon eine kleinere Stadt mit etwa 17.000 Einwohnern, und ich habe meine Kindheit dort auch nicht im Grünen verbracht, sondern mitten im Zentrum gleich hinterm Rathaus. Natürlich bekam ich durch Wandertage in der Schule und bei Ausflügen an Wochenenden viel von der Natur mit, wo ich mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs war.

Leben Sie nun lieber auf dem Land oder in der Stadt?

Schwarz:

In ein Dorf zu ziehen, kann ich mir nicht vorstellen. Mein Lebensmittelpunkt ist einfach nicht festgelegt, der rotiert zwischen Michelstadt, Berlin und Wien. Ich brauche deshalb immer einen Flughafen in der Nähe. Ich muss auch gestehen, dass ich wahnsinnig gern Essen oder ins Kino gehe – und dafür bietet sich eine Stadt an.

Warum wollen Sie sich nicht auf einen Ort festlegen?

Schwarz:

In Berlin habe ich meine Freunde, in Michelstadt ist meine Familie und in Wien lebt meine Liebe. Ich fühle mich in allen drei Städten heimisch und will auch keine zu kurz kommen lassen. Gerade kann ich mich nicht dazu entschließen, nur noch an einem Ort zu sein.

Beschweren sich da Freunde, Familie und Ihr Lebenspartner nicht?

Schwarz:

Na klar, ständig beschweren sich alle. Das ist fürchterlich, dabei versuche ich schon, allen gerecht zu werden, was aber anscheinend keiner zu schätzen weiß (lacht). Nein, alles gut! Aber gerade mit Wien war es für viele meiner Freunde schon ein Problem. Man kann sich nicht mehr spontan verabreden, alles muss organisiert sein in den Wochen, wenn ich da bin. Meine Berliner hatten mich aber eigentlich auch so kennengelernt, beruflich war ich auch vorher schon permanent unterwegs, und manche Freunde machten auch eine Ansage, dass sie mich nicht nur zwischen Tür und Angel mal auf dem Flughafen treffen wollen.

In „Stadtlandliebe“ ziehen Sie mit Ihrem Filmpartner aufs Land, um sich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Werden Sie nicht irgendwann vor der gleichen Entscheidung stehen?

Schwarz:

Sobald ein Kind da ist, besteht natürlich dieser Anspruch. Ich glaube nicht, dass ich deshalb meinen Beruf aufgeben müsste, weil man ja dann zu zweit ist und sich absprechen kann, sogar wenn beide in der Filmbranche arbeiten. Ich bin jetzt 39 und klar fragt jeder, wie es mit Kindern aussieht. Das liegt in der Natur der Sache. Nichtsdestotrotz denke ich, ist Familienplanung ein Thema, dass man mit der Familie und engsten Freunde bespricht und nicht in der Öffentlichkeit.

Welche Szene in „Stadtlandliebe“ ist Ihnen denn am schwersten gefallen?

Schwarz:

Natürlich die Stripteaseszene (lacht). Das war schon sehr eigen. Ich hatte aber eine ganz tolle Stripteaselehrerin, die mit mir fleißig übte. Tanzen mag ich an sich ganz gern. Als die Szene dann gedreht wurde, hieß es auch ,Closed Set’, aber irgendwann waren dann doch alle da, was lustig war. Natürlich ist das eine Szene, die einem erst mal unangenehm ist und vor der man nichts isst, damit der Bauch nicht so hervorsteht. Aber sie ist im Film ja auch ironisch gemeint und endet zum Schluss im Streit. Diesen Wechsel hinzukriegen, war dann auch viel schwieriger.

Ist der Körper für eine Schauspielerin nicht auch eine Art Werkzeug?

Schwarz:

Absolut! Ich muss auch viel trainieren, weil ich jemand bin, der wahnsinnig gern leckere Sachen isst. Ich kann mir das auch nur ganz schwer verbieten und merke, wie ich schlechte Laune bekomme, wenn ich nicht das essen und trinken darf, worauf ich gerade Appetit habe. Deswegen versuche ich jetzt, mehr Sport zu machen, um das auszugleichen. Ich bin nun auch nicht die Superdünne. An mir ist schon was dran, aber es sollte auch nicht mehr werden (lacht).