- Mallorca geht weiter rigoros gegen Sauftourismus vor
- Nun knöpft sich die Regierung die All-inclusive-Masche von Hoteliers vor
- Alkohol rund um die Uhr für lau soll es bald nicht mehr geben
Palma de Mallorca.
Mallorca hatte sich bereits einiges einfallen lassen: Kein nächtlicher Alkoholverkauf mehr in Läden und Kiosken, Alkoholverbot am Strand, Bußgelder bei Verstößen. Doch den Sauftourismus wirklich stoppen konnte all das bisher nicht. Dabei wäre das in dieser Urlaubssaison angebrachter denn je.
Acht ausländische Besucher sind bereits bei Stürzen aus Fenstern oder von Balkonen gestorben, viele weitere wurden verletzt. Balconing nennt sich der waghalsige Trend, dem die Touristen oft unter Alkohol- und Drogeneinfluss nachgehen.
Nach Todesfällen auf Mallorca: Gemeinde schlägt Alarm
Die Gemeinde Calvià, zu etwa der bei Briten beliebte Badeort Magaluf gehört, hatte nach mehreren Todesfällen schon Anfang Juli Alarm geschlagen und eine Krisensitzung mit Hoteliers und Politikern sowie mit Vertretern des britischen Konsulats abgehalten.
Ein Ergebnis des Treffens ist nun: Die Regierung der Balearen will den freien Ausschank alkoholischer Getränke in den sogenannten All-Inclusive-Hotels verbieten.
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Nach dem Frühstück mit Cocktail zum Pool, am Nachmittag ein paar kühle Biere und vor dem Feiermarathon noch mal ordentlich volltanken – das gab es bisher für lau. Nun soll nur noch der Wein beim Essen erlaubt sein, schreibt die „Mallorca Zeitung“. Außerhalb der Essenzeiten müssten Urlauber bald für Alkohol bezahlen.
Derzeit hätten 270 Hotels auf Mallorca angegeben, eine All-Inclusive-Herberge zu sein – 30 mehr als im vergangenen Jahr. Laut der Zeitung dürften es aber deutlich mehr sein, weil es bisher nicht verpflichtend war, diese Angabe beim Tourismusministerium offenzulegen. Auch das solle sich bald ändern.
(cho/dpa)