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Schwere Vorwürfe: Sänger R. Kelly soll Frauen gegen ihren Willen in einem „Sex-Kult“ halten

Schwere Vorwürfe: Sänger R. Kelly soll Frauen gegen ihren Willen in einem „Sex-Kult“ halten

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R. Kelly 2008 in Chicago bei einem Gerichtsprozess wegen Kinderpornografie. Eltern werfer ihm jetzt vor, ihre Töchter zu manipulieren. Foto: imago stock&people
  • Eltern werfen R. Kelly vor, ihre Töchter gegen ihren Willen festzuhalten
  • Die Mädchen sollen „Gehirnwäsche“ ausgesetzt sein
  • Der Sänger streitet alles ab

Chicago. 

R&B-Sänger Robert „R. Kelly“ Kelly wird beschuldigt, mehrere junge Frauen gegen ihren Willen in einer Art „Kult“ festzuhalten. Die US-Website „Buzzfeed“ veröffentlichte am Wochenende Berichte von Eltern mehrerer junger Frauen, die in Kellys Häusern in Atlanta und Chicago leben sollen.

Die Eltern, die in dem Artikel zu Wort kommen, sagen, sie hätten ihre Töchter seit Monaten nicht gesehen oder gesprochen. „Es war, als hätte man ihr das Gehirn gewaschen“, sagt eine Mutter über die letzte Begegnung mit ihrer Tochter.

Kelly soll das gesamte Leben der Frauen kontrollieren

Buzzfeed zitiert auch zwei Frauen, die mit Kelly zusammen gelebt haben, sowie eine ehemalige Assistentin des Sängers. Sie berichteten laut der Seite übereinstimmend, dass Kelly „jeden Aspekt“ des Lebens der jungen Frauen kontrolliere: „Er diktiert, was sie essen, wie sie sich anziehen, wann sie baden, wann sie schlafen und wie sie Sex haben, den er aufnimmt“, heißt es in dem Stück.

Beschrieben wird ein Muster, bei dem Kelly jungen Musikerinnen verspricht, mit ihrer Karriere zu helfen. Dann beginnt er eine sexuelle Beziehung mit ihnen. Den Kontakt zu Familie und Freunden soll er dabei streng reglementieren – so soll er den Frauen ihre Handys weggenommen und ihnen neue gegeben haben, mit denen sie nur mit seiner Erlaubnis Kontakt zu anderen aufnehmen dürfen. Sechs Frauen soll Kelly so kontrollieren.

Die Polizei schreitet nicht ein

Die Eltern der betroffenen Frauen – die jüngste Betroffene soll 18 Jahre alt sein – haben sich zum Teil auch an die Polizei gewandt. Doch die sieht laut Bericht keinen Grund einzuschreiten, da alle Beteiligten volljährig sind und aus freien Stücken handeln.

„Meine Tochter wurde einer gravierenden Gehirnwäsche unterzogen“, sagte eine Mutter am Montag bei einer Pressekonferenz.

Kelly selbst wies die Vorwürfe zurück. Der Sänger werde „die, die ihn anschuldigen, nachdrücklich verfolgen“, sagte ein Sprecher dem Online-Portal TMZ. Auch eines der mutmaßlichen Opfer äußerte sich in einem Video – ihr gehe es gut.

Vorwürfe, dass Sänger Minderjährige missbraucht, gibt es schon lange. Zur Anklage kam es wegen eines Videos, auf dem Kelly beim Sex mit einer 14-Jährigen zu sehen sein soll. Eine Jury sprach ihn 2008 frei, weil die Identität des Mädchens nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. (tma)