Veröffentlicht inPanorama

Skandal am Universitätsklinikum: Arzt missbraucht etliche Kinder

Skandal am Universitätsklinikum: Arzt missbraucht etliche Kinder

imago87623945h.jpg
Am Universitätsklinikum soll ein Arzt etliche Kinder über jahre hinweg missbraucht haben. (Symbolbild) Foto: imago images

Schreckliche Vorfälle am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg.

Nach Recherchen des ARD-Magazins „Monitor“ soll ein Arzt über Jahre hinweg etliche Kinder sexuell missbraucht haben. Dem Magazin sollen eindeutige Dokumente vorliegen, die belegen, dass der Mediziner etliche Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren missbraucht habe.

Wie die ARD berichtet, habe das Klinikum die Missbrauchsfälle gegenüber den Eltern geheim gehalten. Der Assistenzarzt sei zwischen 2010 und 2014 an dem Klinikum beschäftigt gewesen. In der Zeit soll er eine Vielzahl intimer Behandlungen an den Kinder vorgenommen haben. Medizinisch notwendig seien diese jedoch nicht gewesen.

————————————

• Mehr Themen:

Rebecca Reusch seit vier Monaten vermisst: Experte stellt klar – „Mich würde nicht wundern, wenn…“

Kind in Auto eingesperrt – du wirst nicht glauben, wo die Mutter sich rumtreibt

• Top-News des Tages:

Dortmund: Drama am Hauptbahnhof – Zeugen erblicken Lichtbogen, dann finden sie einen leblosen Mann

Aldi: Irre Aktion beim Discounter – wenn du für 40 Euro einkaufst, passiert DAS …

————————————-

Uniklinikum: Arzt soll etliche Kinder sexuell missbraucht haben

Der Klinik sollen schon früh Hinweise über eine pädophile Neigung des Mediziners vorgelegen haben. Die Eltern der Kinder seien davon aber nicht in Kenntnis gesetzt worden. Selbst dann nicht, so Monitor, als die Uniklinik Ende des Jahres 2014 Strafanzeige gegen den Assistenzarzt stellte und die Saarbrücker Staatsanwaltschaft wenig später ein Ermittlungsverfahren einleitete.

Der Assistenzarzt habe an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Wie Monitor berichtet, habe eine stichprobenhafte Überprüfung der Behandlungsakten durch die Klinikdirektion ergeben, dass 95 Prozent seiner Behandlungen medizinisch nicht notwendig gewesen seien.

Der Direktor der Klinik habe das Verhalten selbst angezeigt und der Staatsanwaltschaft die Patientendaten der potenziellen Opfer zur Verfügung gestellt. Die Eltern hatte der Direktor jedoch nicht informiert.

Arzt kann nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden

Ein schweres Versäumnis, wie Medizinrechtler Prof. Peter Wolfgang Gaidzik von der Universität Witten/Herdecke gegenüber Monitor sagte: „In dem Moment, wo man sich entschieden hat, dass die Verdachtsmomente so weit ausreichen, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten, (…) hätte auch unter therapeutischen Aspekten die Kontaktaufnahme mit den Eltern bzw. den älteren Kindern erfolgen müssen, um auch insoweit Schaden von ihnen abzuwenden.“

Zur Rechenschaft gezogen werden, kann der Assistenzarzt jedoch nicht. Er sei 2016 plötzlich verstorben.