Sie wurden gemeinsam Welt- und Europameister: Günter Netzer und Uli Hoeneß. Wie die Fußball-Legende seinen langjährigen Freund jetzt im Gefängnis erlebt hat, schildert Netzer im Interview und spricht Hoeneß darin seine „größte Bewunderung“ aus.
Seit Juni sitzt der frühere Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß (62), wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis. Zahlreiche prominente Freunde haben ihn in den letzten Monaten bereits besucht. Darunter unter anderem der bayerische Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber, Bayern-Trainer Pep Guardiola oder Adidas-Boss Herbert Hainer.
Auch Fußball-Legende Günter Netzer (70) stattete dem 62-Jährigen bereits einen Besuch ab und schildert seine Eindrücke jetzt im Interview mit der „Rheinischen Post“. „Er hat seine Situation angenommen, er lebt genau nach diesen Richtlinien, die sein müssen“, erklärt Netzer und betont: „Er hat keine Privilegien, die will er auch nicht.“
Zudem habe er ihn „in guter Verfassung“ angetroffen. „Ganz stolz hat er sein Gewicht hergezeigt.“ Hoeneß soll mittlerweile knapp 20 Kilogramm abgenommen haben.
Netzer hatte seinen ehemaligen Mannschaftskollegen zusamen mit dem ehemaligen Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld besucht und erklärt nun, dass er sich bei seinem Besuch „besser gefühlt“ habe als Hitzfeld. „Er war noch nie im Gefängnis und wusste nicht, wie das ist, wenn sich die Türen schließen. Das ist schon etwas Besonderes.“ Für Hoeneß habe Netzer „größte Bewunderung“ empfunden, „weil er das so gemeistert hat.“
Hoeneß war am 13. März wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Am Tag darauf trat er als Präsident des FC Bayern zurück.