- Der sächsische SPD-Politiker Mario Pecher lässt die Gaststätte seiner Familie zwangsräumen
- Seine Mutter wird dabei trotz Eiseskälte auf die Straße gesetzt
- Ihre Unterstützer sind empört, Mario Pecher sieht sich im Recht
Zwickau.
„Für mehr Gerechtigkeit“ warb der sächsische Landtagsabgeordnete Mario Pecher noch bei der Bundestagswahl in diesem Jahr. Nun ließ er seine eigene Mutter zwangsräumen und bei Eiseskälte auf die Straße setzen – und sieht sich dabei im Recht.
Es ist ein trauriges Ende eines Familienstreits. Wie die „Bild“ berichtet, wurde Waltraud Pecher vor drei Tagen von Polizisten aus ihrer Zwickauer Gaststätte „Zum Sternblick“ gezerrt. Ihr Sohn, der sächsische Landtagsabgeordnete Mario Pecher, schaute sich das Szenario zufrieden mit an.
Bitte um Hilfe im Netz
Vor wenigen Tagen noch startete die 72-Jährige einen Aufruf auf ihrer Facebook-Seite. In einem kurzen Video schildert sie ihre Situation und bittet die Community um Unterstützung. „Der eigene Sohn setzt seinen Vater – pflegebedürftig – und seine Mutter, die hier ein Leben lang auch geschuftet hat, vor die Tür. Das kann doch nicht sein“, klagt Waltraud Pecher darin.
Mit Verweis auf den Termin der Zwangsräumung sucht sie nach Unterstützern: „Ich bitte um Hilfe. Kommen Sie am 4. Dezember in meine Gaststätte, um 9 Uhr. Sie werden bewirtet und können alles mit ansehen.“
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Unterstützung zwecklos
An diesem Montag war es dann so weit. Nach kurzer Verhandlung mit der Gerichtsvollzieherin wird Waltraud Pecher von vier Polizisten aus dem Haus getragen und vor dem Polizeiauto auf den kalten Boden gesetzt.
Die rund 30 Unterstützer, die sich mit Pecher in ihrer Gaststätte verschanzt hatten, fragen Mario Pecher daraufhin, ob dieser sich nicht schäme. Der 55-jährige Politiker geht laut „Bild“ wortlos weg.
Klage gibt Mario Pecher recht
Die Zwangsräumung der Gaststätte folgte auf eine gerichtliche Klage des SPD-Politikers, der seit 2014 Inhaber des Lokals ist. Das Urteil im März dieses Jahres: Die 72-Jährige müsse die Gaststätte räumen. „Frau Pecher war nie Eigentümerin“, begründete der Richter laut „Tag24“ seine Entscheidung. (alka)