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Tanja Wedhorn und ihr Wattenmeer-Klamauk auf Föhr

Tanja Wedhorn und ihr Wattenmeer-Klamauk auf Föhr

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Foto: ARD
„Reiff für die Insel“ gehört zu den ARD-Reihen mit den vorhersehbarsten Geschichten. Auch bei Fall 3 bleibt der Schmunzel-Krimi seinem Grundmuster treu. Neben einer Art Krimi-Handlung dreht sich die Story um Katharina Reiff, die mal wieder zwischen zwei Männern steht.

Frankfurt/Main. 

Die ARD-Komödie „Reiff für die Insel“ (Freitag, 12.9., 20.15 Uhr) geht in die dritte Runde. Die ersten beiden Filme mit Tanja Wedhorn als herzensguter Anwältin Katharina Reiff auf der Nordsee-Insel Föhr liefen derart oft in den Dritten, dass sich eine Fortsetzung des Stoffs förmlich aufdrängte. Der Titel ist Programm: Die Komödie der Frankfurter Filmfirma Degeto richtet sich an Zuschauer, die sich reif für die Insel fühlen.

Folgerichtig überrascht der Film sein schonbedürftiges Publikum mit dem, was es schon kennt: laue Sommerstimmung am abendlichen Meer, das Wattenmeer im Gegenlicht, Kutter kuttern, und dazu plätschert – natürlich – „La Mer“ von Charles Trenet.

Brückner spielt Slapstick so, als müsse er Dick & Doof in einer Person sein

Und Katharina Reiff stolpert in ihren neuen Schmunzelfall. Und weil Drehbuch-Autor Marcus Hertneck keine Publikumserwartung enttäuschen will, geht’s diesmal um Fisch, faule Fische und faule Geschäfte.

Obendrein variiert Hertneck das Grundmuster der beiden ersten „Reiff“-Filme: Drei sind einer zu viel. Restaurant-Besitzer Thies (dass er im früheren Leben Polizist war, ist notwendig, um die Krimi-Ermittlungen halbwegs glaubwürdig zu motivieren) liebt heimlich Katharina Reiff, traut sich aber nicht, es ihr zu gestehen. Zugleich gibt für Thies (Jan-Gregor Kremp) einen Rivalen, der mit klamaukiger Tapsigkeit das Helfersyndrom der Anwältin auslöst.

Maximilian Brückner spielt einen Schriftsteller, der seine Brille verliert, nachdem er seine Fischmahlzeit der Toilette anvertraut hat. Der Ex-„Tatort“-Kommissar nutzt seine Drehbuch-Kurzsichtigkeit für derart überdeutliche Slapstick-Einlagen, als müsse er Dick und Doof in einer Person verkörpern.

Die dänische Makrelen-Mafia

Zwei Rivalen also. Dennoch werden sie recht bald Freunde. Diesen Wandel kriegt Autor Hertneck mit einem alten Trick hin. Zwei Gegner werden Freunde, wenn sie einen gemeinsamen Feind haben: Die dänische Makrelen-Mafia macht’s möglich. Mehr noch: Sie schweißt gleich alle Insulaner gegen die Gefahr von außen zusammen.

Wer harmlos-vorhersehbaren Wattenmeer-Klamauk mit Urlaubsfeeling liebt, kommt voll auf seine Kosten. Alle anderen sind recht bald reif für die Insel.