Tierfreunde entsetzt über tote Katze als Mini-Flugzeug
Eine tote Katze als Mini-Flugzeug? Für Tierfreunde hört da der Spaß auf. Dass der Niederländer Bart Jansen seinem toten Kater Propeller verpasste und ihn jetzt als Kunst präsentiert, sorgt für Entsetzen bei Katzenfreunden.
Amsterdam.
Bart Jansen ist ein Katzenfreund. Bart Jansen ist aber auch Künstler. Seine künstlerischen Installationen seien meistens neue Erfindungen, die sinnlose Funktionen hätten, verrät der niederländische Künstler auf seiner Webseite. Sein neuestes „Kunstobjekt“ erfüllt für ihn ganz persönlich jedoch eine besondere Funktion: Mit der Verarbeitung seiner toten Katze „Orville“ zu einem Flugobjekt wolle er seine Trauer über den Tod des geliebten Stubentigers verarbeiten. Die Kunstrai At St. Art Gallery zeigt den toten Flugkater nun in einer Ausstellung.
„Einfach nur geschmacklos“
Der „Orvillecopter“ sorgt bei YouTube für rege Diskussionen: Darf ein Tierhalter sein totes Haustier auf diese Art betrauern? Das Video, in dem Jansen sein neues „Kunstprojekt“ vorstellt, scheint auf den ersten Blick eine überdimensionale Spielzeug-Fledermaus zu zeigen, die mittels Fernbedienung durch die Luft gesteuert wird. Tatsächlich aber ist es „Orville“, der bei einem Autounfall gestorbene Kater des Künstlers. Nach einer „Zeit der Trauer“ habe Orville seine Propeller bekommen, erklärt Bart Jansen auf seiner Seite. Damit war „Orvillecopter“ geboren.
„Ich bin entsetzt, das finde ich einfach nur geschmacklos“, regt sich Eveline Müller von der Katzenhilfe Oberhausen über die „Kunst“ des Niederländers auf, „wie kann man denn so etwas machen?“ Die Katzenfreundin hat keinerlei Verständnis für diese ungewöhnliche Trauerarbeit. „Da gibt es doch wirklich bessere Möglichkeiten.“ Mittlerweile gebe es gute Krematorien, die auch Tierverbrennungen professionell und auch pietätvoll übernehmen.
„Orvillecopter“ bekommt zum Geburtstag größere Propeller
Bart Jansen scheint die ungewöhnliche Form zu bevorzugen – und denkt sogar schon weiter: Auf seiner Internetseite kündigte er an, „Orvilllecopter“ demnächst größere Propeller und stärkere Motoren zu verpassen. So wirklich lange durch die Lüfte kann „Orville“ offenbar noch nicht gleiten, das Video zeigt lediglich sanfte Schwebeversuche über dem Boden. „Sei froh, dass dein Haustier kein Rottweiler war, wie hättest du den ans Fliegen bekommen?“, fragt auch ein Nutzer in den Kommentaren zu Jansens Video auf YouTube.
Eveline Müller findet die Aktion alles andere als lustig. Die Leiterin der Katzenhilfe Oberhausen ärgert die in ihren Augen pietätlose Darstellung der toten Katze: “ Da kann man ja auch seinen Opa ausstopfen und durch die Gegend fliegen lassen“, empört sich Müller. Sie persönlich kenne noch nicht einmal Menschen, die ihre Katzen nach deren Tod ausstopfen lassen. „Das allein finde ich schon merkwürdig, aber diese Aktion ist einfach nur unglaublich.“