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Trauer um Vivi Bach – TV-Moderatorin starb mit 73

Trauer um Vivi Bach – TV-Moderatorin starb mit 73

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Foto: Cinetext/LB
Die TV-Moderatorin Vivi Bach („Wünsch dir was“) ist im Alter von 73 Jahren auf Ibiza gestorben. Bis zum Schluss war ihr Ehemann Dietmar Schönherr an ihrer Seite. Die beiden waren 47 Jahre lang verheiratet. Vivis größter Wunsch blieb jedoch unerfüllt.

Essen. 

Was war das für ein ungleiches Pärchen, das da 1969 mit „Wünsch dir was“ (ZDF) in die Wohnstuben krachte: Dietmar Schönherr, bärbeißiger Showmaster – und Vivi Bach, die das Zeug hatte, (vor allem) den Männern den Atem stocken zu lassen.

So viel Zauber in Kleidern, die wenig verhüllten, so viel Herz auf der Zunge, die sich auf charmante Weise an den Wörtern verstolperte. Diese blonde, wunderschöne, gebürtige Dänin mit einem Akzent, der (vor allem Männer) süchtig machte, brachte eine neue Farbe in das miefige Fernsehprogramm der Sechziger. Vivi Bach, eine der ewigen Kindfrauen, starb mit 73 Jahren auf einem Sofa auf Ibiza in den Armen ihres Mannes Dietmar Schönherr (86).

Herz-Kreislaufversagen war die Todesursache

„Niemand hatte mit ihrem Tod gerechnet“, sagte Schönherr den Boulevard-Medien. „Er kam völlig überraschend. Ich wachte neben ihr auf – und sie atmete nicht mehr.“ Herz-Kreislaufversagen, so lautet die Todesursache. Vivi Bach war auf 35 Kilo abgemagert. Sie aß zu wenig, sagt ihr Mann. Sie war auf einem Auge blind und schon lange nicht mehr gut auf den Beinen: Osteoporose (Knochenschwund) machte ihr zu schaffen, sie hatte sich einen Oberschenkel gebrochen. Und trotz neuer Hüften und des Herzschrittmachers wurde sie nicht mehr mobil.

47 Jahre war das Paar verheiratet, was in den Kreisen mehr als kleine Sensation galt. Auch bei „Raumpatrouille Orion“, dem Science-Fiction-Reigen mit Straßenfeger -Faktor, standen sie mal gemeinsam vor der Kamera.

Die etwas andere Spielshow

Mit „Wünsch dir was“ präsentierte das schräge Paar dann die etwas andere Spielshow. 30 Millionen Zuschauer waren es bald, die sich köstlich über die freche und bis dato ungewohnte Mischung aus Elementen von Polit-Talk und frühem „Big Brother“ amüsieren ließen.

Damals kannte das TV Frauen in Shows vor allem als Assistentinnen – doch so war die Vivi nicht. Sie war das Zentrum dieser Show, ihr Talent, über sich selbst lachen zu können, wurde auch deshalb zu einem Erfolgsschlager, weil man ihr diese lebenslustige Leichtigkeit abnahm. Doch hinter den Kulissen zeigte sie ein anderes Gesicht. Lampenfieber hätte sie vor der Sendung gequält. Schönherr hat sich einmal in einem Interview dazu geäußert, dass er erst viel später realisiert hatte, dass es mehr war: Sie litt unter Angstzuständen.

Die „dänische Bardot“, wie sie genannt wurde, die mit Filmen wie „So liebt und küsst man in Tirol“ oder „Verrückt und zugenäht“ beim Fernseh-Publikum fürs Heitere gebucht war, zog sich ab Mitte der siebziger Jahre mehr und mehr zurück. Glamour und Großveranstaltungen zeigte sie die kalte Schulter.

Sie hatte sich Söhne gewünscht

Es wurde still um Vivi Bach. Und in den wenigen Interviews, die man las, war von der erfrischenden Art der Frau aus Kopenhagen nichts mehr zu spüren. Sie war bitter geworden. Ihr größter Wunsch, so sagte sie einmal, sei nicht in Erfüllung gegangen: Sie wollte ein Haus voller Kinder. Sie träumte davon, Mutter zu werden. „Ich möchte drei Kinder, alles Söhne, wie die Orgelpfeifen“, sagte sie einmal.

Ihr Ehemann gestand: „Wir haben alles versucht. Doch die Kinder sind immer bereits im Mutterleib verstorben. Vivi hat sich sogar einer Operation unterzogen. Vergeblich. Vielleicht war der berufliche Stress schuld.“

Ihr Gatte stand ihr bis zum Schluss zur Seite. Doch Vivi Bach hat immer davon geträumt, mit ihrem Kind über das zu reden, was sie wirklich bewegt.