Er wurde in Herdecke geboren und träumt von Hollywood: Johannes Zirner, Sohn von Schauspieler August Zirner, ist Episoden-Star des Katie-Fforde-Films „Eine teure Affäre“, der Sonntag im ZDF zu sehen ist. Jürgen Overkott sprach mit dem 33-Jährigen über das Revier, den Sport und Dreharbeiten in den USA.
Köln.
Johannes Zirner ist Sohn von Schauspieler August Zirner. Der 33-Jährige ist Episoden-Star des Katie-Fforde-Films „Eine teure Affäre“ (Sonntag, ZDF, 20.15 Uhr). Jürgen Overkott sprach mit Zirner jr. über dessen Geburtsort Herdecke und sein Traumziel Hollywood.
Sie sind bekennender Radfahrer. Fahren Sie bei jedem Wetter?
Johannes Zirner: Ja, ich mag es ganz gern, wenn Schnee liegt, das ist sogar ganz angenehm, bei Eis fahre ich natürlich nicht gern.
Hat das Radfahren zur Folge, dass Sie so gut wie nie mit Erkältungen zu tun haben?
Zirner: Nee, hin und wieder erwischt es mich schon.
Aber das Radfahren sorgt für eine gute Grundkondition. Ist da weiteres Training notwendig?
Zirner: Gelegentlich schon. Für ein Theaterstück habe ich trainiert, weil es einfach anstrengend war, da habe ich dann ergänzend ein paar Liegestütze gemacht. (Pause) Aber eigentlich mache ich zu wenig Sport. Ich würde gern mehr machen. Wegen der Familie habe ich kaum Zeit.
Welcher Sport käme in Frage?
Zirner: Ich würde mich für Klettern entscheiden.
Für den Fforde-Film war vermutlich nur Gedächtnistraining nötig.
Zirner: Nö. Das war sowieso nicht so viel Text, und ich finde Text lernen generell nicht so schwierig. Wenn man eine Rolle entwickelt, dann kann man auch den Text ganz gut lernen.
Wie fühlen sich Dreharbeiten in den USA an?
Zirner: Ich mag die USA gern. Ich bin ja über meinen Vater ein halber Amerikaner. Aber es würde sich noch besser anfühlen, wenn nicht das deutsche Fernsehen, sondern Hollywood anruft.
Eine ernsthafte Option?
Zirner: Ja klar. Ich hoffe, dass die Caster auch mal an mich denken.
Ihr Vater spricht akzentfrei. Sie auch?
Zirner: Ich brauche schon eine gewisse Zeit, aber nach dem Ende der Drehzeit in Amerika habe ich gesehen, dass ich wieder gut drin war in der Sprache. Ich habe mich mit vielen Freunden getroffen, und dann geht’s schnell.
Der Akzent scheint ja selbst für Tarrantino-Schauspieler Christoph Waltz ein gewisses Hindernis zu sein: Er ist in „Django Unchained“ als deutschstämmiger Arzt besetzt.
Zirner: Man wird mich wohl auch nicht als „native speaker“ (Muttersprachler) besetzen können. Ich habe auch mal in England gedreht, mit schottischem Akzent, das war eine echte Herausforderung.
Sie haben in Bochum Theater gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie?
Zirner: Nur gute. Es war eine tolle Zeit, obwohl ich nur 21 Monate da war. Es war eine dichte, eine intensive Zeit. David Bösch, der mit mir „Romeo und Julia“ in Bochum gemacht hat, ist ja, genau wie ich, auch beim Residenztheater (in München; Red.). Mal sehen, was kommt.
Auch wenn Sie jetzt mit Münchner Färbung sprechen – Sie sind ein Kind des Reviers.
Zirner: Ich bin in Herdecke geboren, später war ich als Kind auch in Düsseldorf. Ich habe aber nur die allererste Zeit meines Lebens dort verbracht.
Das heißt, als Sie nach Bochum gingen, fühlte sich das nicht an, als wenn Sie nach Hause kommen.
Zirner: Doch schon. Mir war das alles sehr vertraut. Ich mag die Menschen im Ruhrgebiet: Sie sind wahnsinnig offen und direkt.