- Eine Lehrerin hat es in einem Schulausschuss gewagt, eine kritische Frage zu stellen
- Es ging um das Gehalt ihres Chefs
- Kurz darauf legte man ihr Handschellen an
Vermilion Parish/Louisiana.
Bevor Deyshia Hargrave das nächste Mal etwas kritisiert, wird sie es sich vermutlich gut überlegen. Denn ihr jüngster Vorstoß endete für sie wenig erfreulich: in Handschellen!
Die Englischlehrerin der Rost Middle School im US-Bundesstaat Louisiana hatte bei einer Sitzung des Schulausschusses beanstandet, dass der Präsident des Ausschusses eine Gehaltserhöhung einstreichen dürfte, wohingegen Lehrer und andere Schulangestellte leer ausgingen.
Gehaltserhöhung ein „Schlag ins Gesicht“
„Wie können Sie dieses Geld nehmen?“, fragte Hargrave den Präsidenten direkt. „Denn Sie nehmen es quasi direkt aus den Taschen der Lehrer.“ Zuvor hatte sie in einer anderen Wortmeldung von einem „Schlag ins Gesicht“ gesprochen.
Offenbar war das zu viel der Kritik. Wie ein Video des lokalen Senders KATC-TV sowie ein YouTube-Video eines Kollegen zeigen, wurde Hargrave daraufhin des Saales verwiesen und noch im Flur festgenommen.
Staatsanwalt sieht keinen Grund zu handeln
Die Gründe: „Verharren, nachdem sie verbannt wurde“ und „Widerstand gegen einen Beamten“, sagte der zuständige Staatsanwalt Ike Funderburk, laut „New York Times“. Er verfolge den Fall allerdings nicht weiter. „Sie hat nichts Kriminelles getan.“
Als klar wurde, dass Hargraves Handschellen angelegt bekam, äußerten sich viele Kollegen entsetzt. Sie folgten ihr hinaus in den Flur. Das Video zeigt, wie die beliebte Lehrerin – 2016 wählten die Schüler sie zur Lehrerin des Jahres – zunächst am Boden kauerte und sich dann erhob – ein Sicherheitsmann direkt hinter ihr.
Folgen für Sicherheitsmann unklar
„Hören Sie auf, sich zu wehren“, sagte er, während er sie hinausführte. „Tue ich nicht! Sie haben mich zu Boden gestoßen“, entgegnete Hargrave. „Ich bin viel kleiner als Sie.“ Sie wurde in ein Polizeiauto gebracht.
Laut „New York Times“ ist nicht klar, ob der Sicherheitsmann eigenverantwortlich oder auf Anweisung gehandelt habe. Auch ob er nun eine Strafe zu befürchten habe, war zunächst nicht sicher. (cho)