Es sind Kinder, doch nicht alle sehen so aus. Denn viele der Mädchen und Jungen auf den von Unicef ausgezeichneten Fotos des Jahres sind von Krieg und Gewalt gezeichnet. Sieger des Wettbewerbs ist ein Bild von einem entstellten Mädchen aus Vietnam.
Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff hat den Preis für das Unicef-Foto des Jahres 2010 an den US-Amerikaner Ed Kashi überreicht. Seine Bilderserie über die Spätfolgen des im Vietnamkrieg als Kampfmittel verwendeten Herbizids Agent Orange seien „ein Appell gegen das Vergessen“, lobte die Schirmherrin des Wettbewerbs am Freitag in Berlin. Besonders beeindruckt zeigte sich Wulff vom Siegerfoto, das die entstellten Gesichtszüge der neunjährigen Vietnamesin Nguyen Thi Ly abbildet: „Es zeigt uns eindrücklich, dass Kriege auch Jahre nach ihrer Beendigung noch furchtbare Folgen für Kinder haben.“
Der Titel Unicef-Foto des Jahres wird seit 2000 jährlich für herausragende Fotos und Bilderreportagen verliehen, die Persönlichkeiten und Lebensumstände von Kindern in aller Welt auf herausragende Weise dokumentieren. Nach Angaben der Jury reichten in diesem Jahr 133 Fotografen aus 33 Ländern weit über tausend Bilder für den Wettbewerb ein. Nicht mit einem Preis bedacht, aber lobend erwähnt wurde der deutsche Fotograf Christoph Gödan für seine Bilderserie über Trinkwassernot in Tansania. (dapd)