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Vanessa Mai schubt Helene Fischer vom Thron

Vanessa Mai – Konkurrenz für Helene Fischer

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Foto: Lars Heidrich
Ein neuer Stern am Schlagerhimmel: Eine 23-Jährige aus Schwaben hat einen Album-Hit gelandet. Vanessa Mai ist gekommen, um zu bleiben.

Köln. 

Die Frau, die dem deutschen Schlager zu ganz neuem Glanz verhelfen soll, trägt einen grauen Schlabberpulli, Jeans und Sneakers. Ein Kölner Hotel, Vanessa Mai wartet in der Lobby. Sie ist ein Blickfang, trotz ihrer unauffälligen Kleidung: weil ihr Gesicht strahlt und auch, weil sie umgeben ist von einer kleinen Entourage. „Hallo“, sagt Frau Mai, „ich bin Vanessa.“

Das ganz große Publikum kann mit ihrem Namen zwar nichts anfangen. Doch diese 23 Jahre alte Frau könnte der nächste Star der deutschsprachigen Musik werden. Unter dem Projektnamen Wolkenfrei hat sie ein Album veröffentlicht, „Wachgeküsst“ heißt es, es hat auf Anhieb die Spitze der offiziellen deutschen Schlagercharts erobert und dort Helene Fischer verdrängt. Wobei Mai das nicht so ausdrücken würde, sie gibt sich bescheiden: „Ihr Album ist schon seit einem Jahr auf dem Markt…“, sagt Mai, sie habe „absolute Ehrfurcht“ vor ihr. Trotzdem schreiben Boulevardzeitungen von der „neuen Helene Fischer“ und berichten, dass Mai ausgerechnet mit dem Stiefsohn von Andrea Berg zusammen ist. Die Frage ist: Hat Mai wirklich Starqualitäten – oder ist ihr steiler Aufstieg vor allem eine geschickte Inszenierung?

Wolkenfrei ist heute ein Soloprojekt, aber das war zunächst anders geplant. Erst vor drei Jahren stieß Mai dazu und coverte mit zwei Bandkollegen Top-40-Hits. Wolkenfrei hätte eine klassische Regionalkarriere hinlegen können, mit Auftritten bei schwäbischen Dorffesten. Doch es kam anders: Nachdem das erste Album der Formation Anfang 2014 immerhin auf Platz 18 der Charts kam,

In dem Kölner Hotel posiert Vanessa nun für den Fotografen. Sie weiß um ihre Wirkung, kann ihr Lächeln anknipsen wie eine Lampe – ein dankbares Motiv für Bildreporter. Die Inszenierung zumindest beherrscht Mai. Ob sie einen Plan B hat für den Fall, dass es mit der Musik doch nicht klappt? Nein, sagt sie: „Mein Motto ist: Wie ich ein Problem löse, überlege ich mir, wenn es soweit ist.“ Aber, schiebt sie nach, „es sieht gerade nicht danach aus, als ob es mit der Musik hoffnungslos ist, als ob ich von heute auf morgen ohne Job dastehen werde.“