In Großbritannien erleben Aldi und anderen Lebensmittelhändler einen regelrechten Shitstorm. Dabei geht es um einen Hersteller, der einen neuen Zusatzstoff verwendet. Bürger und Kunden befürchten gesundheitsschädliche Folgen und wollen den Hersteller deshalb boykottieren.
Schon jetzt bleiben in Großbritannien vielerorts die betroffenen Produkte bei Aldi und Co. liegen. Allerdings scheinen die Boykottaufrufe und Beschwerden der Kunden auf wenig zu fußen. Was dahintersteckt, erfährst du hier.
Aldi und Co: Briten boykottieren „Arla“
Alles dreht sich zurzeit um „Arla“. Das Unternehmen erlebt in Großbritannien aktuell einen Shitstorm. Grund dafür ist ein neuer Zusatzstoff, den das Unternehmen in seinen Milchbetrieben testet. So soll dort testweise Bovaer bei der Fütterung der Milchkühe einsetzten.
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Der sogenannte Methaninhibitor soll die Produktion von Methan reduzieren und somit der Umwelt zugutekommen. Die Methanemissionen sind bei Milchbetrieben enorm. Mit Bovaer sollen diese laut Hersteller „DSM-Firmenich“ um bis zu 30 Prozent reduziert werden können. Doch die Bürger sorgen sich, der Zusatzstoff könnte schädlich sein und rufen deshalb zum Arla-Boykott auf.
Testlauf bei Milchkühen „absolut sicher“
Laut BBC und „Farmers Weekly“ hatte Arla kürzlich angekündigt, Bovaer in Zusammenarbeit mit seinen Einzelhändlern nun in 30 Betrieben testen zu wollen. Neben Aldi nehmen etwa auch Tesco und Morrisons teil. Auch der britische Landwirtschaftsdirektor Paul Dover unterstützt das Vorhaben.
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Experten versichern derweil, der Zusatzstoff berge keine „Probleme mit der Lebensmittelsicherheit“. Darum hatte die britischen Aufsichtsbehörden die Verwendung auch erlaubt. DSM-Firmenich beteuert ebenfalls, der Stoff sei „absolut sicher“ und werde bereits seit Jahren in verschiedenen Ländern getestet.
Aldi und Co: „Arla“-Milch bleibt liegen
Die Beschwerden und Boykottaufrufe in den sozialen Medien, Bovaer solle gesundheitsschädigend und womöglich auch krebserregend sein, schädigen Arlas Ruf. Erste Milchverarbeiter distanzieren sich bereits von dem Unternehmen, Produkte bleiben den Händlern liegen.
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Fakt laut „Top Agrar“ ist jedoch, dass Bovaer bereits in 55 Ländern zugelassen ist und von zahlreichen Experten als unbedenklich eingeschätzt wird – sowohl für den Menschen als auch für das Tier. Lauta Arla habe der Einsatz von Bovaer „keine Auswirkungen auf die Milch“.