Steht vielen Kunden von Aldi, Lidl und Co. eine herbe Enttäuschung zu Weihnachten bevor? Die Discounter und viele andere Einzelhändler haben mit Lieferengpässen zu kämpfen. Und das macht sich besonders in einer Sparte bemerkbar.
Die Suche nach dem passenden Weihnachtsgeschenk könnte bei Aldi, Lidl und Co. und im gesamten Einzelhandel dieses Jahr etwas mühsamer werden als sonst – besonders wenn es um Elektronik geht.
Lieferengpässe bei Aldi, Lidl und Co. bereiten Kunden im Hinblick auf Weihnachten Sorgen
„Verschiedene Hersteller haben signalisiert, dass es beim Nachliefern in den kommenden Monaten zu Engpässen kommen könnte“, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes Technik (BVT), Steffen Kahnt.
Hintergrund sind coronabedingte Lieferschwierigkeiten bei Produzenten, insbesondere aus dem asiatischen Raum, sowie große Probleme in den Logistikketten, die immer mehr auf den deutschen Handel durchschlagen. Jochen Cramer, Einkaufsleiter der Verbundgruppe ElectronicPartner, betonte, bei fast allen Sortiments- und Warengruppen gebe es seit dem letzten Jahr Lieferengpässe beziehungsweise -Probleme. „Die Situation wird auch noch unbestimmte Zeit andauern und sich somit aufs Weihnachtsgeschäft auswirken“, ist der Manager überzeugt.
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„Es kann zurzeit passieren, dass der Hersteller zugesagte und bestätigte Produkte kurzfristig absagt, da ein Vorlieferant dringend benötige Teile nicht liefern konnte“, beschreibt Cramer die aktuellen Schwierigkeiten der Händler. Betroffen seien Notebooks und Smartphones ebenso wie Fernseher oder Haushaltsgeräte. Die Verbundgruppe habe deshalb bereits die Lagerbevorratung deutlich erhöht. „Es reicht aktuell nicht, Ware dann zu bestellen, wenn der Kunde im Laden steht.“ Denn die Aufträge könnten oft nicht bedient werden oder es müsse mit sehr langen Lieferzeiten gerechnet werden.
Aldi Nord konnte neueste Kollektion nicht auf den Markt bringen
Ein Opfer der Lieferprobleme ist aktuell Aldi Nord. Der Discounter musste den Verkaufsstart für seine Fashion-Kollektion in Teilen Deutschlands bereits verschieben.
„Insgesamt muss sich der Handel auf zunehmend unberechenbare Transportwege, auftretende Produktionsengpässe und damit auch steigende Produktions- und Beschaffungskosten einstellen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth. Er bemühte sich dennoch, die Verbraucher zu beruhigen. „Dass die Menschen bei ihrem Weihnachtseinkauf vor leeren Regalen stehen, ist nicht zu erwarten.“
Verbraucher haben Sorge, ob die Geschenke alle pünktlich ankommen
Dennoch blickt so mancher Verbraucher dem Weihnachtseinkauf mittlerweile bange entgegen. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Vergleichsplattform Idealo erwarten zwei Drittel der Onlineshopper bereits bei dem traditionell Ende November stattfindenden vorweihnachtlichen Schnäppchentag Black Friday Lieferengpässe.
Sie befürchten vor allem, dass es zu längeren Lieferzeiten kommen und Angebote schneller vergriffen sein könnten.
Bis Weihnachten ist es nicht mehr lange, wer also Sorge hat, seine Geschenke nicht rechtzeitig beisammen zu bekommen, der sollte sich jetzt schon darum kümmern. Damit es unter’m Baum keine Tränen gibt. (fb/dpa)