Bei Aldi, McDonald’s und Co. zeigt sich ein neues Phänomen: „Skimpflation“. Nicht nur müssen die Kunden immer mehr draufzahlen, sie werden auch noch regelrecht veräppelt. Statt für das bekannte Produkt zahlen sie mittlerweile höhere Preise für Lebensmittel, die längst nicht mehr die gleiche Qualität haben wie zuvor.
Auch die Verbraucherzentrale warnt vor ungerechtfertigten und teils einfach nicht nachvollziehbaren Preiserhöhungen bei Aldi, McDonald’s und Co. Teils liegt das an Spekulationen an der Börse, teils an den Herstellern und Einzelhändlern, die ihre Marge erhöhen wollen. Manchmal wird dann auch richtig dreist getrickst – und die Kunden merken es nicht.
Aldi, McDonald’s und Co: „Skimpflation” grassiert
Shrinkflation heißt kleinere Packungen mit weniger Inhalt werden für den gleichen Preis verkauft. Skimpflation hingegen ist eine noch verstecktere Methode, wie eine Expertin in der Tagesschau erklärt. Hier werden Produkte mit minderer Qualität verkauft, beispielsweise wird Sonnenblumenöl durch Palmöl ersetzt, weil es günstiger ist. Dass es aber auch ungesünder ist, wissen nicht alle Verbraucher.
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An anderer Stelle wird bei den hochwertigeren Inhaltsstoffen gespart, zum Beispiel sinkt der Marzipan-Anteil in der Marzipan-Schokolade. Der Preis bleibt allerdings gleich – folglich zahlen die Kunden hier mehr für weniger. Wie „RTL“ berichtet, müssen Kunden teils für das gleiche Produkt unterschiedlich viel zahlen. Beim Beispiel Milch ist das Markenprodukt etwa 30 Prozent teurer – obwohl der Inhalt vom gleichen Betrieb kommt wie beim Eigenmarkenprodukt. Wer das nicht weiß, fällt womöglich auf den Markennamen rein und zahlt mehr.
Sparmethoden der Fast-Food-Riesen
Eine Maßnahme, die Burger King ergriffen hat, ist das Austauschen der vegetarischen Mayonnaise auf Ei-Basis gegen die vegane Variante. „Sieht gleich aus, ist es aber nicht! Unsere vegane Mayo schmeckt wie das Original und ist komplett ohne tierische Produkte“, bewirbt das Unternehmen die vegane Mayo. Dass sie ohne Eier aber auch günstiger ist, wird nicht erwähnt.
Konkurrent McDonald’s geht einen ähnlichen Weg und ändert einfach die Rezeptur vom Klassiker „Royal TS“. Statt der Sandwich-Soße gibt hier nun ebenfalls vegane Mayo obendrauf. Diese Optimierung hat bereits bei einigen Kunden für Aufschreie gesorgt.
Aldi, McDonald’s und Co: Verbraucherzentrale alarmiert Bundeskartellamt
Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, sind die Lebensmittelpreise zwischen Juli 2022 und Juli 2023 innerhalb eines Jahres um elf Prozent gestiegen. Dass das auch an der Inflation und dem Ukraine-Krieg sowie an Nachbeben der Corona-Krise liegt, dürfte vielen Verbrauchern mittlerweile klar sein. Dass sich Hersteller aber auch versteckt Preise erhöhen und teils über die Preissteigerungsraten hinausgehen, eher nicht.
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Allein im Mai hab es laut der Experten Preisunterschiede von bis zu 400 Prozent – und das allein im Vergleich weniger Städte in NRW. Preise zu vergleichen, lohnt sich also erheblich. Doch können Verbraucher wenig tun, wenn sich die Lage nicht bessert. Darum fordert die Verbraucherzentrale auch das Bundeskartellamt auf, diese undurchsichtige Preissteigerungslage zu untersuchen und auch die Hersteller genauer unter die Lupe zu nehmen.