Am Freitag verkündete Aldi groß, dass der Lebensmitteldiscounter bis 2030 nur noch hochwertiges Frischfleisch im Sortiment anbieten möchte.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wolle Aldi als Vorreiter mehr auf die Haltungsformen der Tiere achten. Ziehen die anderen Supermärkte jetzt mit?
Aldi machts vor: Kein Billigfleisch mehr – wer macht es nach?
Unterstützung für den Stufenplan von Aldi, nach und nach Billigfleisch aus dem Sortiment zu verbannen, erhielt die Supermarkt-Kette von Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation lobte die Entscheidung und hofft nun auf weitere Nachzügler.
Auf Nachfrage von „t-online“ haben sich jetzt viele Supermärkte gemeldet und klar gemacht, dass sie die ersten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Tierwohl schon vor Jahren gegangen seien: „Wir freuen uns, dass in der Branche ein Weg, den wir seit zehn Jahren eingeschlagen haben, immer mehr Unterstützung findet“, äußerte sich Hans-Jürgen Moog, Bereichsvorstand Einkauf der Rewe Group dazu.
Bei Rewe und Penny habe beispielsweise das Geflügelfrischfleisch vieler Eigenmarken bereits seit 2019 die Haltungsstufen zwei oder höher. Und im Rewe Bio-Sortiment sei das Frischfleisch mit dem Naturland Zeichen versehen und übertreffe damit die gesetzlichen Anforderungen der EU-Bio Verordnung sogar.
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Das ist Aldi:
- Aldi Nord und Aldi Süd sind zwei separate Unternehmensgruppen
- Aldi steht für Albrecht-Discount: 1913 machte sich Karl Albrecht in Essen als Brothändler selbstständig
- 1962 wurde der Familienbetrieb zu einem reinen Discounter umfunktioniert und hat den heutigen Namen „Aldi“ gekriegt
- Die Trennung in Nord und Süd erfolgte 1961
- Mittlerweile zählt Aldi zu den zehn größten Einzelhandelsgruppen weltweit
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Die Pläne von Rewe, Penny und Co.
Für die Zukunft sei jedoch noch mehr geplant: „Bis Ende 2030 streben Rewe und Penny an, im gesamten Eigenmarken-Frischfleischsortiment (Schwein, Rind und Geflügel) ausschließlich Haltungsformstufe drei und vier anzubieten“, so Moog weiter.
Auch Kaufland setze sich bereits jetzt für eine bessere Nutztierhaltung ein. Geflügel- und Schweinefleisch sei daher an der Frischetheke fast nur noch in der Haltungsform drei zu finden. Bis 2023 wolle man vermehrt auf die Zusammenarbeit mit den Landwirten setzen und das Angebot von Schweinefleisch und Frischgeflügel in den Kategorien drei und vier verdoppeln.
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Und auch bei Edeka und Netto solle Frischfleisch mit den Stufen eins und zwei bald Geschichte sein.
Wer sich bei den Haltungsformen bislang noch unsicher ist, kann sich an der Faustregel orientieren: Umso höher die Stufe desto besser. (cg)