Aufstand der Supermärkte und Discounter!
Sowohl Supermärkte als auch Discounter von Rewe, Edeka und Kaufland bis hin zu Aldi und Lidl müssen sich während der Pandemie den gegebenen Regeln beugen. Gegen eine Regel, die den Einzelhandel betrifft, wollen sich Aldi, Rewe, Edeka, Kaufland und Lidl nun auflehnen – und dass, obwohl sie davon gar nicht direkt betroffen sind.
Aldi, Rewe, Edeka, Kaufland und Lidl: Überraschende Forderung
Die Supermarkt- und Discounterketten zeigen sich solidarisch mit dem Rest des Einzelhandels. Sie sind der Meinung, „dass der Einzelhandel mit den geeigneten Hygienekonzepten (maßgeblich Maskenpflicht und Abstandswahrung) kein Infektionsherd ist“. Darum fordern sie jetzt die Aufhebung der 2G-Regelung für den Einzelhandel.
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Das ist Aldi:
- Aldi Nord und Aldi Süd sind zwei separate Unternehmensgruppen in Essen und Mülheim
- Aldi steht für Albrecht-Discount: 1913 machte sich Karl Albrecht in Essen als Brothändler selbstständig
- 1962 wurde der Familienbetrieb zu einem reinen Discounter umfunktioniert und hat den heutigen Namen „Aldi“ gekriegt
- Die Trennung in Nord und Süd erfolgte 1961
- Mittlerweile zählt Aldi zu den zehn größten Einzelhandelsgruppen weltweit
- Alle weltweiten Filialen sind den beiden Unternehmen mit Sitz in den Ruhrgebietsstädten zugeordnet
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In einem Brief an die Bundesregierung erklären sich die Unternehmen, warum sie diesen Antrag stellen, obwohl sie doch selber nicht von der Regel betroffen sind. Darin steht, dass sie diese Unterscheidung in systemrelevant und nicht-systemrelevanten Handel als „willkürlich gegriffen“ empfinden. Außerdem sei sie „schwerlich vermittelbar und wird zudem je nach Bundesland unterschiedlich vorgenommen“. Außerdem haben die Supermärkte und Discounter eine Befürchtung.
Aldi, Rewe, Edeka, Kaufland und Lidl fordern Ende der 2G-Regel
„Den Unternehmen sollte es jetzt ermöglicht werden, unter Einsatz der hinlänglich bewährten Hygienekonzepte ihre Kundinnen und Kunden ohne weitere Beschränkungen zu empfangen und zu bedienen“, verlangen die Unterzeichner des Briefes von der Bundesregierung. Außerdem appellieren sie daran, die Antragskriterien für die Corona-Hilfsmaßnahmen anzupassen, damit diese „zu einer zielgerichteten und effektiven Kompensation führen“ könnten.
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Ansonsten sähe der Verbund aus Supermärkten und Discountern die Gefahr, dass es zu Tausenden „Schließungen insbesondere inhabergeführter Geschäfte und deren verheerende Wirkung auf unsere Innenstädte“ kommen könne. In dem Brief an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sowie Finanzminister Christian Lindner (FDP) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äußern sie ihr Verlangen nach „zeitnahe(n) Gespräche(n)“. (afp/mbo)