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Aldi: Wegen Trump und Musk – Discounter zieht die Reißleine

Bei Aldi in den USA bahnt sich eine große Änderung an. Grund dafür könnte das veränderte politische Klima unter Präsident Trump sein.

© IMAGO/Zoonar

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Wer auch regelmäßig nach preiswerterer No-Name-Ware aus Discounter und Supermarkt schaut, weiß vielleicht schon, dass hinter den meisten Billigprodukten große Markenhersteller stecken. Wie man sie erkennen kann und konkrete Beispiele haben wir im Video zusammengestellt.

Aldi ist nicht nur in Deutschland ein großer Name. Der Discounter expandiert weltweit, gehört beispielsweise in Großbritannien für viele Verbraucher zum Einkaufsalltag fest dazu – und auch in den USA gibt es rund 2.500 Aldi-Filialen, den Großteil davon in der Osthälfte des Landes.

Nun könnte man meinen, dass sich ein Regierungswechsel in den USA – wie es dort seit Anfang Januar der Fall ist – wohl kaum auf den Einkauf bei Aldi auswirken dürfte. Wenn überhaupt könnte sich etwas an den Preisen ändern durch veränderte Voraussetzung bei Lieferungen aus dem Ausland oder der Besteuerung von Lebensmitteln.

Doch mit Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump – und durch den Einfluss seines neuen besten Freundes, Tech-Milliardär Elon Musk – musste Aldi nun tatsächlich eine drastische Änderung in seiner Unternehmensstruktur durchführen.

Aldi: Neues Politik-Klima in den USA

Beim Anwerben neuer Arbeitskräfte wollte sich Aldi auch in den USA weltoffen und unvoreingenommen präsentieren. Auf der US-Website von Aldi Süd gab es Reiter mit den Beschriftungen „Aldinclusive“ oder „Diversity Strengthens Us“ – doch damit ist nun Schluss, wie der „Spiegel“ berichtet.

Denn in seinen ersten Wochen im Amt hat Donald Trump eine Sache bereits mehr als deutlich gemacht: Wenn er eine Sache NICHT mag, dann sind es DEI-Vorgaben. DEI – das steht für Diversität, Gleichstellung (englisch = „Equality“) und Inklusion. Der neue US-Präsident sieht darin gefühlt den Grund für alles Übel auf der Welt. Bei dem tragischen Flugzeugunglück mit mehr als 60 Toten (>> hier mehr dazu) argumentierte Trump sogar damit, dass die zuständigen Behörden eine Mitschuld tragen, weil sie bei der Einstellung von Fluglotsen nicht auf Qualifikationen achten würden, sondern auf die Erfüllung von DEI-Kriterien.

Aldi in den USA reagiert

Es ist ein aufgeheiztes neues politisches Klima in den USA – und das wirkt sich nun offenbar auch auf Aldi Süd aus. „Wir werden weiter daran arbeiten, ein positives Umfeld für alle unsere Mitarbeiter zu schaffen“, sagte der Konzern auf Nachfrage des „Spiegel“. Man setze sich weiter für ein „inklusives Umfeld in allen Märkten“ ein.


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Auf der Website wird nun in einem „Equal Opportunity Employer Statement“ Chancengleichheit für alle Bewerber versprochen. Neben vereinzelten Hinweisen auf Geschlechtergerechtigkeit gibt Aldi Süd auf seiner US-Seite zudem noch an, dass man einen Collegefonds für Schwarze und ein Stipendienprogramm für lateinamerikanische Studenten fördere.

Aldis Reaktion kommt dabei nicht überraschend. Seitdem Trump in den USA wieder an der Macht ist, haben auch Kult-Konzerne wie McDonald’s oder Walmart ihre Gleichstellungsprogramme zumindest teilweise zurückgefahren.