Immer mehr Menschen bestellen sich ihre Kleidung lieber im Internet als in Läden. Viele wollen günstig dabei wegkommen, andere legen Wert auf Fairtrade, ökologische Materialien oder Klimaneutralität. Mit Amazon, Etsy, Zalando und Co. kommen sie dabei jedoch selten auf einen gemeinsamen Nenner.
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Denn wie die Verbraucherzentrale NRW weiß, ist es nicht nur schwer, bei Amazon, Etsy, Zalando und Co. nachhaltige Mode zu finden. Tatsächlich geben die verschiedensten Anbieter oft nur vor, ihre Produkte nachhaltig zu produzieren, wie Experten herausgefunden haben.
Amazon, Zalando und Co: Anbieter tricksen
„Verlässliche Textilsiegel sind in den großen Online-Shops Mangelware“, lautet das Resultat vom Marktcheck der Verbraucherzentrale NRW. Sie hat sich die zehn umsatzstärksten Webshops angesehen. Dazu zählen laut Statista Zalando und Amazon, aber auch das Billigportal Shein. „Anbieter tricksen teilweise mit selbst erfundenen Symbolen und nicht nachvollziehbaren Nachhaltigkeitsaussagen“, entdeckten die Experten.
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Also nicht nur ist ökologisch nachhaltige Mode schwer zu finden, sie wird auch noch falsch gekennzeichnet. „Kein Shop zeigte auf der Trefferliste das deutsche Meta-Siegel ‚Der grüne Knopf‘ oder bekannte und geprüfte Textilsiegel wie ‚Oeko-Tex‘, ,GOTS‘ (Global Organic Textile Standard) oder ‚Fairtrade Cotton‘ an“, stellte Kerstin Effers, Umweltexpertin der Verbraucherzentrale NRW, im Test fest.
Online-Shops sollen „Verantwortung übernehmen“
Neben wenig Recycling-Mode oder verifiziert nachhaltigen Kleidungsstücken boten auch nur drei der überprüften Shops Secondhand-Klamotten an. Qualität und Herstellungsprozess lassen bei vielen Shops und Herstellern zu wünschen übrig. Deshalb appelliert sie an die Online-Händler, gegenüber ihren Lieferanten auf anerkannte Siegel zu pochen.
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„Online-Anbieter müssen Verantwortung übernehmen“, statt weiter auf „kurzlebige und minderwertig produzierte Fast Fashion zu setzen“, fordert die Verbraucherzentrale. „Ökologisch und fair produzierte Kleidung muss vom Nischenprodukt zum Standard werden, um Verbrauchern den nachhaltigen Modekonsum leichter zu machen. Außerdem fehlen bisher Serviceangebote, die zu einer langen Nutzung von Kleidung motivieren.“