Chaos in der Hauptstadt der Niederlande! In Amsterdam kam es am Donnerstagabend (7. November) zu gewaltsamen Ausschreitungen nach einem Fußballspiel – mittendrin niederländische Fans von Ajax Amsterdam und israelische Fans des Maccabi Tel Aviv.
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Noch ist unklar, von welcher Seite die Gewalt ausging, dennoch forderte Ministerpräsident Netanjahu sofort zwei Flugzeuge an, die die israelischen Fußballfans ausfliegen sollen. Nun ist auch von Verletzten und einigen Vermissten die Rede.
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Amsterdam: UEFA bezieht Stellung
12.05 Uhr: Von der Europäischen Fußball-Union UEFA hieß es, man verurteile die Taten „aufs Schärfste“. So nahm die UEFA Stellung: „Wir vertrauen darauf, dass die zuständigen Behörden so viele Verantwortliche wie möglich für diese Aktionen identifizieren und anklagen werden. Die UEFA wird alle offiziellen Berichte prüfen, verfügbare Beweise sammeln, diese auswerten und weitere geeignete Maßnahmen entsprechend ihres Regelwerks prüfen.“
Amsterdam: Verletzte und Vermisste nach Ausschreitungen
11.20 Uhr: Die niederländische Polizei hat auf „X“ ein Update gegeben: „Bisher ist bekannt, dass fünf Personen ins Krankenhaus eingeliefert und 62 Personen festgenommen wurden“. Man ermittle auch im Fall vermuteter Vermisster.
10.30 Uhr: Die Amsterdamer Polizei und Stadt sprechen von einer bisher unbekannten Anzahl an Verletzten. „An mehreren Stellen in der Stadt wurden Fans belagert, misshandelt und mit Feuerwerkkörpern beworfen“, so Bürgermeisterin Femke Halsema, die die Attacken verurteilte. Alle Opfer sollen sich bei der Polizei melden und Anzeige erstatten.
9.30 Uhr: Nach offiziellen Angaben Israels werden nun drei Landsmänner vermisst. Zudem sollen zehn Personen bei den Unruhen verletzte worden sein, wie schwer ist unklar. Das Außenministerium stellt mittlerweile Transportmittel und Flüge nach Israel für die Fußballfans bereit. Sicherheitskräfte sind im Einsatz um die Rückreise zu sichern. Die Behörde rät Israelis zudem, keine jüdischen oder israelischen Symbole zu tragen.
8.02 Uhr: Den Ausschreitungen soll eine propalästinensische Demonstration vorangegangen sein. Demnach hätten die Demonstranten Maccabi-Fans angegriffen und teils mit Stühlen beworfen haben. In den sozialen Medien kursieren Videos über regelrechte Jagdszenen. Ebenso finden sich dort Aufnahmen, die auf einen anderen Auslöser hindeuten. Demnächst sollen Maccabi-Fans tags zuvor in Amsterdam gewütet und dort mitunter Palästina-Flaggen abgerissen haben.
Amsterdam: 57 Festnahmen nach Gewalt-Ausbruch
Am Donnerstag war das Spiel Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv in der Europa League mit einem eindeutigen Ergebnis geendet. Der niederländische Club gewann mit 5:0. Daraufhin brach in Amsterdam das Chaos los. Überall im Zentrum der Stadt kam es zu Unruhen, wie die Polizei berichtete. Sie nahm daraufhin 57 Menschen vorläufig fest und brachte Israelis unter Schutz in Hotels.
Israels Reaktion ließ nicht lange warten. Viele Politiker zeigten sich empört, nannten die Ausschreitungen einen „Pogrom“. Israels Ministerpräsident forderte sofortige Maßnahmen.
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Amsterdam: Israelische Flieger sollen Fans retten
Nach den Krawallen in Folge des Auswärtsspiels forderte Netanjahu zwei Maschinen an, die in die Niederlande fliegen und die israelischen Fans aus der Hauptstadt retten sollen. Das teilte das Büro des Regierungschefs auf „X“ mit. Zudem richtete das Staatsoberhaupt eine direkte Forderung an die niederländische Regierung:
„Ministerpräsident Netanjahu nimmt den schrecklichen Vorfall sehr ernst und fordert die niederländische Regierung und die Sicherheitskräfte auf, energisch und schnell gegen die Randalierer vorzugehen und die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten.“ Er verurteilte die Vorfälle als „antisemitische Angriffe“. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof stimmte ihn zu und verurteilte die Attacken ebenfalls.
Auch Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, reagierte auf „X“ am Freitag (8. November): „Israelische Fußballfans zu verfolgen und zu verprügeln, ist kein Antikriegsprotest. Das ist kriminell und unerträglich, und wir alle müssen dagegen aufstehen. Als Europäer schäme ich mich, solche Szenen in einer unserer großen Städte zu sehen.“ (mit dpa)